Rüthen. . Die Deutschkurse in der ZUE in Rüthen sind der Renner. Daneben gibt es neue Angebote. Jetzt lernen die Bewohner auch den Karneval kennen.

Eine Menge für die Integration der Flüchtlinge geleistet wird in der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Rüthen — sowohl durch die Ehrenamtlichen wie auch durch European Homecare, wie Abdelkader Kouzbour, Leiter des Betreuungsverbandes, in der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Asyl erläuterte. So werden täglich, mit Ausnahme der Dienstage, fünf Deutschkurse angeboten. „Und die reichen kaum aus“, so Kouzbour. „Wir werden noch engmaschiger arbeiten. Wir haben mehr Personal eingestellt, um die Arbeit zu intensivieren“, fügt Jan Brückner, stellvertretender Betreuungsleiter, hinzu.

Schulähnliche Situation für Kinder schaffen

Vor allem für die Kinder soll eine schulähnliche Situation mit Deutsch- und Mathematikunterricht, Sport und Kunst geschaffen werden. Die neue Kollegin werde ein Konzept erarbeiten, dann mit den Ehrenamtlichen in Verbindung treten, damit diese eventuell Aufgaben übernehmen können, so Kouzbour.

Dass sehr viele „lerngierige Menschen“ zu den Kursen kommen, hat auch Irmhild Bertram festgestellt, die sich neue Mitstreiter wünscht. „Diese Kinder, die hier aufwachsen, sind auch unsere Zukunft. Es ist wichtig, sie zu integrieren“, betont Kouzbour. Unter den derzeit 440 Bewohnern – der Großteil kommt aus dem Irak und Syrien — sind knapp 70 Familien mit 115 Kindern.

Bewohner lernen heimische Bräuche kennen

Sie lernen auch die hiesigen Bräuche kennen. „Nächste Woche ist Karneval. Es ist schwierig, den Bewohnern beizubringen, warum sich erwachsene Menschen verkleiden“, erklärt Uwe Atorf von der Bezirksregierung. Für die Kleinen der Kindergarten-Gruppe haben die Erzieherinnen Indianer-Kostüme und Tipis genäht. „Es hat mich gefreut, zu sehen, mit welchem Feuereifer die Bewohner den Karnevalsbrauch annehmen“, so Atorf. Gleiches gilt für Ostern. „Wir werden mit den Kindern Eier bemalen und backen und auch in den Deutschkursen etwas zum Thema Ostern sagen“, betont Kouzbour.

Eine Neuerung stellte Jan Brückner vor: So hat EHC die Küche selbst übernommen, einen Koch eingestellt und verzichtet auf einen Caterer. „So können wir die Essensangebote variabler gestalten.“ Außerdem gibt es aus früheren Zeiten noch Stationsküchen, in denen vom Betreuungsverband Kochkurse angeboten werden. „Die Lebensmittel werden vom Betreuungsdienstleister zur Verfügung gestellt“, so Atorf.

Um die Einrichtung der Bevölkerung näher vorzustellen, soll in diesem Jahr wieder ein Tag der offenen Tür stattfinden.