Warstein. Auf einer Betriebsversammlung ist die Belegschaft der Brauerei über den Stellenabbau informiert worden. Eindrücke von der Warsteiner Welt.

In Filmen hat das Wetter immer eine Bedeutung: Scheint die Sonne, kann es der Hauptfigur so schlecht nicht gehen. Läuft für sie hingegen eh schon alles mies, schüttet es noch dazu meist wie aus Eimern.

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Ein Film kann es also nicht gewesen sein, als gestern die Brauerei-Mitarbeiter in der Warsteiner Welt zusammen kamen. Denn die kupfernen Sudkessel-Attrappen vor der Tür glänzten im Licht der Sonne, als drinnen schlechte Nachrichten verkündet wurden: Am Hauptstandort des Familienunternehmens sollen 80 Stellen wegfallen – mehr als zehn Prozent der gesamten Belegschaft in Warstein. Keine Fiktion, sondern bittere Realität.

„Die Mitarbeiter waren sehr aufmerksam, ruhig und haben intensiv zugehört“, beschrieb Pressesprecherin Sinje Vogelsang die Stimmung in der Warsteiner Welt auf Anfrage der WESTFALENPOST . Fast wortgleich antwortet Thomas Gierhard, Vorsitzender des Betriebsrats, im WP -Gespräch: „Die Atmosphäre war ruhig, sachlich und aufmerksam.“ Was er dann sagt, macht aber deutlich, wie groß der Einschnitt ist: „Die Infos, die wir da bekommen haben, müssen wir erst noch verarbeiten.“

Betriebsrat erwartet mehr Infos in der nächsten Woche

Mehr als die Öffentlichkeit wisse der Betriebsrat auch noch nicht. Die Arbeitnehmervertretung geht allerdings davon aus, in der kommenden Woche zu erfahren, in welchen Abteilungen der Rotstift wie stark angesetzt werden soll. „Wir müssen erstmal wissen, über welchen Personenkreis wir da reden.“ Erst anschließend könne sich das Gremium auf die Verhandlungen mit der Geschäftsführung vorbereiten. Dass auch 35 Mitarbeiter, die im Warsteiner Stadtgebiet leben, auf der Streichliste stehen, ließ der kaufmännische Geschäftsführer Carsten Rockholtz bereits durchblicken.

Nach gut zweieinhalb Stunden wurde die Betriebsversammlung gegen Mittag beendet. Die Geschäftsführung fuhr zum Mittagessen in die Domschänke – und dann weiter nach Paderborn und Herford, um auch dort die Mitarbeiter zu informieren. Das Wetter hatte sich inzwischen angepasst: Am Horizont zogen dunkle Wolken auf.

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