Werl. . „Männer, geht zur Vorsorgeuntersuchung!“, diesen Appell richtet der Sänger, Entertainer und Maler Frank Zander (75) nicht nur an seine Fans.

„Ich habe nichts gespürt. Nix. Gar nix“, erinnert sich der gebürtigte Neuköllner Frank Zander, „trotzdem bin ich zur Vorsorgeuntersuchung gegangen.“ Das war vor knapp 14 Tagen. Freitag war der 75-jährige Sänger, Entertainer, Schauspieler und Maler zur Ausstellungseröffnung in der Werler Galerie Walentowski.

Erhöhter Wert bei PSA-Analyse

Zur Vorsorge schicke ich ihn“, ergänzt Ehefrau Evy (68), „weil Franks Vater an Prostatakrebs gestorben ist“. Darum gelte eigentlich immer, aber in diesem Fall speziell: „Vorsorge ist besser als Nachsicht.“

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Von Volker Dörken

Wie bei seinen bisherigen Vorsorgeuntersuchungen üblich, habe die Ärztin bei der manuellen Abtastung der Prostata nichts Auffälliges erkannt. Allerdings habe die anschließende PSA-Analyse einen erhöhten Wert gezeigt. Frank Zander: „Es folgte eine Fahrt durch die Röhre (MRT), danach eine Gewebeprobe.“

Prostata komplett entfernt

Erst hier sei der Krebs an der Prostata festgestellt worden. Die Ärzte und Professoren hätte ihm geraten, die Prostata komplett entfernen zu lassen. „Wie weg? Das war mein erster Gedanke,“ berichtet Zander.

Da der Krebs noch nicht gestreut habe, sei das der beste Weg zu einer kompletten Heilung, meinten die Mediziner. „Was ist mit der Potenz? Geht mein Schwänzchen noch hoch? Das wollte ich wissen“.

Mit dem 81-Jährigen Papa zur Einschulung?

Auch hier hätten ihn die Mediziner beruhigen können: „Eine Erektion kann ich immer noch bekommen. Nur mit dem Samenerguss geht das nicht mehr. Darum ist meine Familienplanung endgültig abgeschlossen. Aber das ist nicht weiter schlimm. Welches Kind will schon mit einem 81-jährigen Papa zur Einschulung gehen?“

Eine vorübergehende Unannehmlichkeit sei die leichte Blaseninkontinenz, da die entfernte Prostata eigentlich für den Verschluss des Harnleiters zuständig sei: „Hier muss ich jetzt einen anderen Muskel umtrainieren.“ Aber auch das gehe schnell: „Bis es soweit ist, trage ich eine Windel“. Bei diesem Thema rümpften zwar einige Zeitgenossen die Nase, „das kümmert mich aber wenig. Sicher, Windeln will keiner. Aber lieber vorübergehend feucht, als ein Leben lang maustot."

50 Jahre verheiratet

Frank Zander: „Ich bin ein Straßenköter, habe oft eine große Fresse. Das nutz' ich jetzt bewusst und richte mich an die Öffentlichkeit. Das 'Untenrum' darf kein Tabuthema sein.“ Dazu möchten Evy und Frank Zander, die in diesem Jahr 50 Jahre lang verheiratet sind, durch ihre Offenheit beitragen. Wer regelmäßig zur Vorsorge gehe, sei auf dem richtigen Weg, dem Tod ein Schnippchen schlagen zu können.

„Außerdem“, betont Frank Zander, „bin ich nicht dazu geboren, in der Jogginghose auf dem Sofa zu sitzen“. Darum sei er auch schon wenige Tage nach der Prostata-OP auf Achse gewesen. Habe eine Silvestersendung aufgezeichnet und nun die Ausstellung mit seinen eigenen Bildern in Werl eröffnet.

Weihnachtsfeier für Obdachlose

Was folge, sei am 19. Dezember eine Weihnachtsfeier für rund 3000 Obdachlose im Berliner Hotel Estrel, die er in diesem Jahr zum 23. Mal mit seiner Familie und vielen Freunden organisiere sowie mit der Unterstützung der Caritas, dem Diakonischen Werk und Berlins Obdachlosenzeitschriften durchführe. Dort gebe es nicht nur Gänsebraten und Livemusik, sondern auch warme Kleidung und andere Sachspenden. Frank Zander: „Dabei müssen wir von Jahr zu Jahr feststellen, dass es um die Verteilung des Wohlstandes in unserem Land immer miserabler bestellt ist.“ Wenn die Politik nicht endlich reagiere und etwas für die armen Mensche tue, werde es irgendwann „heftig knallen“.

Frank Zander: „Da meine Familie, viele meiner Freunde und ich zu den Menschen gehören, mit denen es das Schicksal gut gemeint hat, möchten wir von diesem Wohlstand etwas zurückgegeben. Außerdem freuen wir uns über jede Spende, die uns dabei unterstützt.“

Frank Zander stellt in Werl aus

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Weitere Infos unter www.obdachlosenfest.de im Internet. Wer spenden möchte, kann das tun unter: Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V.; IBAN: DE48 3506 0190 0000 0444 40; BIC: GENODED1DKD; Kennwort: Frank hilft