Rüthen. . Bei einem Zimmerbrand in der Flüchtlingsunterkunft (ZUE) in Rüthen sind 20 Menschen verletzt worden. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest.

  • Bewohner aus Marokko soll eigenes Zimmer angesteckt haben
  • Sicherheitsdienst unternimmt erste Löschversuche
  • Feuerwehr ganze Nacht über im Einsatz

Offenbar durch Brandstiftung ist in der Nacht zu Sonntag ein Feuer in der Zentralen Unterbringungseinrichtung für Asylbewerber an der Schneringer Straße in Rüthen ausgebrochen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.

Nach Angaben der Feuerwehr Rüthen sind 13 Bewohner der Einrichtung sowie zwei Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens durch Rauchgasvergiftungen leicht verletzt worden. Weitere Bewohner wurden vor Ort durch den Rettungsdienst gesichtet und behandelt. Die Kreispolizeibehörde Soest spricht von 20 Verletzten.

Gegen 1.25 Uhr meldete die Rettungsleitstelle der Feuerwehr den Brand in der ZUE. Zu diesem Zeitpunkt hatten Mitarbeiter des dort eingesetzten Sicherheitsunternehmens bereits selbst erste Löschversuche unternommen. Nach Eintreffen der Feuerwehr gingen die ersten Einsatzkräfte unter Atemschutz in das Gebäude, um es zu durchsuchen und zu räumen.

Menschenrettung steht zunächst im Fokus

„Der Sicherheitsdienst hat gute Arbeit gemacht“, lobt Kevin Teipel, Pressesprecher der Feuerwehr Rüthen, die Unterstützung. So musste die Einsatzkräfte zwar noch Nachlöscharbeiten durchführen, „der erste Fokus lag aber auf der Menschenrettung.“ Über die Drehleiter und durch Rettungskräfte mit Atemschutz seien Bewohner aus dem Gebäude geholt worden.

Der Rettungsdienst kümmert sich um die Verletzten.
Der Rettungsdienst kümmert sich um die Verletzten. © Kevin Teipel

Nach ersten Ermittlungen geht die Polizei von Brandstiftung aus. Als Tatverdächtiger wurde noch in der Nacht ein 22 Jahre alter Mann aus Marokko, selber Bewohner der Asylunterkunft, vorläufig festgenommen. Er soll das Feuer in seinem eigenen Zimmer entzündet haben. Wie die Kreispolizeibehörde berichtet, stand der Mann erheblich unter Alkoholeinfluss. Die Entnahme einer Blutprobe wurde angeordnet. Die Kriminalpolizei hat nun die weiteren Ermittlungen übernommen.

250 Einsatzkräfte der Feuerwehr vor Ort

Für Feuerwehr und Rettungsdienst waren 250 Einsatzkräfte die ganze Nacht über im Einsatz. Die Feuerwehr Rüthen war mit drei Löschzügen vor Ort. Die letzten Einsatzkräfte verließen die ZUE um 6 Uhr morgens. Unterstützung erhielten die Rüthener von der Feuerwehr Warstein, die sich mit einem Löschzug für mögliche weitere Einsätze bereit hielt. Die Polizei zog für den Brand Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet in Rüthen zusammen, erklärte auch die Kreispolizeibehörde.

Die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes ist aktuell mit 216 Personen belegt. 35 Bewohner waren zum Zeitpunkt des Brandes außer Haus. Aufgrund der Größe und der vorhandenen Kapazitäten in der ZUE können alle Bewohner in der Einrichtung verbleiben.

Durch Begehungen und Übungen vorbereitet

Für die Feuerwehr Rüthen war der Brand der erste Einsatz dieser Größenordnung in der Asylbewerber-Unterkunft. „Es finden aber regelmäßig Begehungen und auch Übungen statt – das hat sich ausgezahlt“, sah Kevin Teipel seine Kameraden gut vorbereitet.

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