Meiste. . Nicht mit dem Taxi nach Paris, aber nach München geht es für Meistes Schützenkönig Bastian Burbulla. Lesen, Sie wie die verrückte Idee entstand.

  • Für 1160 Euro fahren zwei Schützen aus Meiste per Taxi nach München zum Oktoberfest
  • Das ist kein Nepp, das ist Jux. Die Idee entstand beim Kreisschützenfest
  • Schützenkönig Bastian Burbulla und Kumpel Martin Plate machen in München durch

Zum Oktoberfest fahren sicher auch einige Rüthener. Aber mit dem Taxi? Für 1116,30 Euro? Bastian „Basti“ Burbulla, Schützenkönig aus Meiste, hat das gebracht. Mit seinem besten Kumpel Martin Plate hat er durchgefeiert von Montagmorgen bis Dienstagabend. Die Stationen einer außergewöhnlichen wie einmaligen, oder, wie Burbulla sagt, „krassen“ Aktion.

1. Station: Kreisschützenfest

Alles beginnt am Ende des Kreisschützenfestes in Overhagen. Montags ist zum Abschluss Frühschoppen. Auch ein paar Schützen aus Meiste sind dabei, darunter Bastian Burbulla und Martin Plate. Es wird später beim Frühschoppen. „Das hat richtig Spaß gemacht“, berichtet Meistes König. Als sich gegen 16 Uhr die Zelte leeren, wollen der 21-Jährige und sein 24-jähriger Freund noch nicht nach Hause. „Wir müssen noch was machen.“ Mit den Musikern vom Tambourkorps aus Geseke-Ehringhausen geht es zur dortigen Dorfkneipe. Doch die hat zu. Für die beiden Meister kein Grund nach Hause zu fahren. „Lass uns nach Malle fliegen“, lautet die ebenso spontane, wie verrückte Idee. Ein Bekannter – „macht doch, was ihr wollt“ – bringt sie zum Flughafen Paderborn-Lippstadt.

2. Station: Flughafen

Preiswerte Rückfahrt mit der Bahn

Die Rückreise war umso preiswerter: Mit einem „Quer durch Deutschland“-Ticket für 26 Euro der Bahn ging es zurück bis Lippstadt, wo die Oktoberfest-Bummler am Mittwochmorgen eintrafen.

Die Arbeitgeber hatten Verständnis: Bastian Burbulla, der Dienstag sowieso Urlaub hatte, bekam auch Mittwoch noch einen halben Tag frei, auch Martin Plate erhielt kurzfristig Urlaub.

Der Flug nach Mallorca startet in 20 Minuten. Ein wohlmeinender Mensch warnt Bastian Burbulla und Martin Plate davor, noch Tickets zu kaufen. „Die Zeit war zu kurz, außerdem waren wir in Uniform und nicht mehr ganz nüchtern“, fasst Meistes König die Ausschlusskriterien zusammen. Wenn schon nicht Malle, dann aber München. Mit dem Flieger wird das nichts. „Das sollte hin und zurück 1300 Euro kosten“, erinnert sich Burbulla. „Das war uns zu teuer.“ Außerdem – siehe oben – hätte es keine Garantie gegeben, dass es nicht geheißen hätte: Ihr müsst draußen bleiben. Also geht es zum Taxistand. „Der Fahrer hat nicht nein gesagt.“ Das umso weniger, als die beiden Freunde die Hälfte der kalkulierten Fahrtkosten anzahlen, nachdem sie dem Geldautomaten einen Besuch abgestattet haben.

Endstation: München

Dienstagmorgen, 1 Uhr: Nachdem sie im Taxi eine Mütze voll Schlaf genommen haben, kommen die beiden Schützen in München an. 1116,30 Euro stehen für die rund 560 Kilometer auf dem Taxameter. Erschrocken sei man über die Summe keineswegs: „Wir wussten ja ungefähr, was auf uns zukommt“, so Burbulla. Viel schlimmer: Auf der Wies’n war Schicht im Schacht.

Doch die Nacht ist beileibe nicht zum Schlafen da: „Wir haben durchgemacht. Ein Hotel lohnte sich gar nicht.“ Nach einem Zug um die Häuser – „wir haben Party gemacht“ – sind die beiden um 9 Uhr auf dem Oktoberfest. Die Bierzelte öffnen um 10 Uhr. „Wir sind in jedem gewesen und haben eine Maß Bier getrunken.“ Wie viele Zelte es waren? Burbulla weiß es nicht so genau. Aber dies: „Wir haben extrem viele Leute, besonders aus Amerika kennen gelernt. Die waren alle total erschrocken von unserer Geschichte.“ Und außerdem: „Von den Fahrgeschäften haben wir alles mitgenommen, das ging ganz prima. Wir haben in neun Stunden alles gegeben und nichts ausgelassen.“ Um 19 Uhr geht es mit dem Zug zurück in die Heimat.

„Man ist nur einmal jung“, erklärt Bastian Burbulla den verrückten Ausflug, der sich aber auf jeden Fall gelohnt habe. „Das war total gut und ich würde es wieder machen – aber nicht mit dem Taxi“, sagt er abschließend schmunzelnd. Und immerhin seien die Kosten ja durch zwei geteilt worden.