Warstein. . Im November soll feststehen, welcher Anbieter das Glasfasernetz in Allagen und anderen Ortsteilen ausbaut. Profitieren könnte auch MüSiWa.

  • Kreis sucht Anbieter zum Ausbau des Glasfasernetzes
  • Rathaus soll an Internet-Autobahn angeschlossen werden
  • Profitieren könnte auch das Sewikom-Gebiet im Möhnetal

Schon seit Jahren wartet vor allem Allagen auf schnelleres Internet. Wann der Breitbandausbau in den bisher unterversorgten Bereichen des Stadtgebiets erfolgt, soll nun im November endlich feststehen. „Die europaweite Ausschreibung läuft und ich hoffe bis dahin auf eine Entscheidung“, erklärte Christoph Hellmann, Breitbandkoordinator des Kreises Soest, im Stadtentwicklungsausschuss.

Direkt profitieren sollen neben Allagen auch Oberbergheim, Teile Hirschbergs und das Gebiet um Haus Widey sowie die Gewerbegebiete Enkerbruch, Wästertal und Belecke-Nord. „Im gesamten Kreis Soest wird auf 600 Kilometern gebuddelt, um neue Glasfaserleitungen zu verlegen“, kündigte Christoph Hellmann an.

Tiefbau auf 600 Kilometern

Der Ausbau des Glasfasernetzes in Warstein wird zu 100 Prozent von Bund und Land gefördert, 30 Millionen Euro stehen kreisweit zur Verfügung.

Insgesamt werden im Kreisgebiet auf einer Länge von 600 Kilometern Tiefbauarbeiten nötig.

Drei Sprüche seines Vorschlags bleiben besonders in Erinnerung:

1. „Ich habe eine Kupfer-Allergie.“
Auf den modernsten Stand, den die Technik derzeit zu bieten hat, will der Breitbandkoordinator das Netz im Kreis Soest ausbauen. „Wir wollen Glasfaser möglichst bis ins Haus“, beschreibt Christoph Hellmann das Vorhaben. In den Gebieten im Vorwahlbereich 02902, die in den vergangenen Monaten auf Kosten der Telekom ausgebaut wurden, wurde Glasfaser nur bis zu den grauen Verteilerkästen am Straßenrand verlegt. Von dort bis ins Haus führen weiter Kupferleitungen. „Das ist nur eine Übergangstechnik“, zeigt sich Hellmann überzeugt.

2. „Ich will Warstein an eine Internet-Autobahn anschließen.“
Um das schnelle Internet überhaupt in die Region zu bringen, werden derzeit bundesweit zahlreiche Datenautobahnen gebaut. Eine zentrale Leitung führt von Oelde nach Siegen – und damit direkt durch Warstein. „Da kann nicht jedes Haus eine eigene Ausfahrt bekommen“, erklärt Christoph Hellmann, „aber das Rathaus könnte da angeschlossen werden.“

Private Nutzer können indirekt profitieren. Findet sich ein Netzbetreiber, der sich zu einem Breitbandausbau bereit erklärt, kann er die Autobahn ebenfalls anzapfen, um das schnelle Internet auf die betroffenen Wohngebiete zu verteilen.

Zudem werden auch die Funktürme an die Autobahn angeschlossen, damit steigt die Geschwindigkeit des mobilen Internets in der Region. „Das ist für die Region unwahrscheinlich wichtig“, sagt Hellmann.

3. „Das Sewikom-Angebot ist nicht so toll.“
Das Netz in Mülheim, Sichtigvor und Waldhausen darf nicht direkt über die Fördermittel ausgebaut werden, weil nach dem letzten, ebenfalls geförderten Ausbau des Unternehmens Sewikom eine siebenjährige Fördersperre auf dem Gebiet liegt.

Der Breitbandausbau in Allagen könnte aber trotzdem auch zu höheren Internetgeschwindigkeiten im übrigen Möhnetal führen. „Wenn ich weiß, wer die Ausschreibung gewinnt, kann ich Gespräche führen, ob der Anbieter auch in Mülheim, Sichtigvor und Waldhausen investiert“, erklärt der Breitbandkoordinator.

Dafür müssten allerdings rund 40 Prozent der Haushalte einen Vorvertrag unterschreiben. „Und nicht jeder Anbieter hat Lust, mehr zu machen, als von der Förderung gedeckt ist“, weiß Christoph Hellmann aus Erfahrung. Klappt dieser indirekte Ausbau nicht, müssen die Orte noch drei Jahre warten, bis die Sperre aufgehoben ist.

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