Warstein. . Die Warsteiner Brauerei verzeichnete im ersten Halbjahr ein Absatzminus von fünf Prozent. Nur ein Segment schürt Hoffnungen auf eine Wende.

  • Absatz sinkt im In- und Ausland jeweils um etwa fünf Prozent
  • Alkoholfrei-Segment wächst um 14,4 Prozent
  • Dachmarke soll künftig stärker von Klopp-Kampagne profitieren

Keine Trendwende in Sicht: Die Warsteiner Brauerei schließt auch das erste Halbjahr 2017 mit einem dicken Minus ab. Nach Unternehmensangaben ging der Absatz im Inland von Januar bis Juni um fünf Prozent, im Ausland um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Im ersten Halbjahr 2016 hatte das Absatzminus noch bei 1,2 Prozent gelegen.

Der Rückgang in Deutschland sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Preisaktionen reduziert wurde. „Warsteiner erteilt damit der Absatzsteigerung um jeden Preis eine Absage“, heißt es in einer Pressemitteilung der Brauerei. Zur Umsatzentwicklung machte das Unternehmen auch auf WP-Anfrage keine Angaben.

Probleme in den USA und China

Für das Minus beim Export sei vor allem die Situation in den USA und China verantwortlich. In den Vereinigten Staaten wurde die saisonale Getränkesorte „Warsteiner Grapefruit“ eingestellt, was zu Rückgängen führte. In China haben geringere Verschiffungsmengen aufgrund erhöhter Kosten für Frachten und Container Absatzrückgänge verursacht.

„Überaus positiv entwickeln sich dagegen die Kernmärkte Großbritannien, Frankreich und Italien“, erklärt das Unternehmen. „Dort konnte Warsteiner entgegen dem allgemeinen Markttrend den Absatz steigern.“

Positive Entwicklung im Alkoholfrei-Segment

Ein Lichtblick bleiben auch die alkoholfreien Biere. In diesem Segment verzeichnet Warsteiner seit einiger Zeit ein starkes Wachstum: Der Absatz von Warsteiner Alkoholfrei, für das seit gut einem Jahr der Fußballtrainer Jürgen Klopp wirbt, stieg von Januar bis Juni um 14,4 Prozent. Die Brauerei sieht darin einen Erfolg der Marketing-Maßnahmen.

Allerdings macht das Alkoholfrei-Segment weiterhin nur fünf Prozent des Gesamtausstoßes aus – ein Durchschnittswert im deutschen Biermarkt. „Wir rechnen aber weiter mit einem starken Anstieg“, erklärt Brauereisprecherin Sinje Vogelsang gegenüber der WP.

Werbekampagne auf die Dachmarke übertragen

„Mit dieser Gesamtentwicklung können wir natürlich nicht zufrieden sein“, sagt Martin Hötzel, Geschäftsführer Vertrieb & Marketing der Warsteiner Gruppe. „Unser Ziel muss es jetzt sein, das Erfolgsrezept der Alkoholfrei-Kampagne auf die Dachmarke Warsteiner zu übertragen.“

Seien im vergangenen Jahr noch alle Aktivitäten auf die Klopp-Kampagne konzentriert worden, steht inzwischen auch die Dachmarke wieder im Fokus. Mit Plakaten, Funkspots und Social Media wirbt das Unternehmen verstärkt für seine Produkte. Bis zum Jahresende sollen die Absatzzahlen daher verbessert werden. Konkrete Zielvorgaben nennt die Brauerei zwar nicht, doch sei der Juli bereits positiv gestartet.