Belecke. . Schatzkammer in Belecke zeigt Entstehungsgeschichte des Deutschen Ordens. Besonders stolz sind Heimatpfleger auf ein ganz bestimmtes Schreiben.

Eine Zeitreise ins 13. Jahrhundert können die Besucher der Sonderausstellung zum 750-jährigen Jubiläum des Deutschen Ordens in Mülheim in der Schatzkammer Propstei in Belecke unternehmen. Vorbei an den ersten Komturen Mülheims im Erdgeschoss, befinden sich im Obergeschoss des Stadtmuseums Tafeln, die zeigen, wie die Stadt und das heutige Schloss, damals noch der Gutshof von Hermann von Molenhem, vor 700 Jahren aussahen.

„Man muss sich die Bedeutung des Mülheimer Schlosses mal vor Augen führen“, meint Heimatpfleger Wilhelm Hecker.

Schloss war früher Amtsgebäude

Nachdem nämlich der Deutsche Ritterorden während der Herrschaft Napoleons aufgelöst worden war, wurde nach seiner Herrschaft das Schloss als Amtsgebäude erwählt. „Das hat den Grundstein für die heutige Stadt Warstein gelegt“, erklärt Hecker. Von 1809 bis 1839 lebte die gesamte Beamtenschaft im Schloss. Danach ging der Besitz über in die Salesianerinnen, die aus dem Anwesen ein Kloster gründeten und darin eine Mädchenschule errichteten.

Wilhelm Hecker zeigt auf eine Tafel, die die ältesten Darstellungen des Schlosses zeigt.
Wilhelm Hecker zeigt auf eine Tafel, die die ältesten Darstellungen des Schlosses zeigt. © Nina Meise

Seinen Ursprung findet der Ritterorden jedoch in den Kreuzzügen. Kämpfe und Überfälle nötigten die Ordensmitglieder dazu sich zu verteidigen und zu den Waffen zu greifen. Der neue Ordenstyp, eine Mischung aus Mönch und Soldat, war geboren.

Fast 100 Jahre später entstand bei der Belagerung der Hafenstadt Akkon der Deutsche Orden, zunächst als Spitalorden, um Kranke und Bedürftige versorgen zu können. 1198 bestätigte der Papst den „Deutschen Orden“ als geistliche Instanz. Diesem nun anerkannten Orden strömten in großer Zahl in Palästina anwesende und aus Deutschland eintreffende Ritter zu.

Bulle mit päpstlichem Siegel

Von Deutschland aus, unterstützte vor allem der Ritter Hermann von Molenhem aus Mülheim den neu gegründeten Ritterorden. Auf seinem Anwesen, dort, wo sich heute die Schlossanlage befindet, wurden die Ritter bis ins 16. Jahrhundert ausgebildet. Hecker hält fest: „Der Ritterorden hat also mehr als eine enge lokale Bedeutung.“

Stolz präsentiert der Heimatpfleger ebenfalls die im Nebenraum des Erdgeschosses ausgestellte Bulle, einem Schreiben des Papstes. „Dass Mülheim ein Schreiben mit päpstlichem Siegel erhalten hat, das soll der Ortschaft mal jemand nachmachen“, so Hecker.