Warstein. . Der neue Stadtmarketing-Verein soll handeln – und die Hauptstraße wieder zu einer Visitenkarte der Stadt machen. Aber der Weg ist weit

  • Verdoppelung des Etats im Gespräch
  • Innerhalb der freiwilligen Leistungen soll umgeschichtet werden
  • Wirtschaft soll mit ins Boot

Deutlich mehr Geld als in der Vergangenheit soll künftig in das Warsteiner Stadtmarketing gesteckt werden. Bisher unterstützt die Stadt die Arbeit des „Warstein Touristik e.V.“ jährlich mit 50 000 Euro. „Die müssen ab 2019 verdoppelt werden“, blickte Gerd Flaig (SPD) im Ausschuss für Stadtmarketing, Touristik und Kultur jetzt voraus.

Da es sich um freiwillige Leistungen handelt, die wegen der Haushaltssicherung nicht einfach erhöht werden können, werden im Gegenzug andere Zahlungen gestrichen oder reduziert werden müssen. „Wir müssen innerhalb der freiwilligen Leistungen umschichten – das wird Aufgabe des Rates.“

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Die bevorstehende Umstrukturierung – aus dem „Warstein Touristik e.V.“ wird wie berichtet ein Stadtmarketing-Verein – liegt dabei in den Händen der städtischen Marketing-Chefin Sylvia Lettmann. „Dabei spielen viele Wechselwirkungen eine Rolle“, erklärte sie im Ausschuss, „und die müssen alle mitgedacht werden.“

Wirtschaft

Nicht nur die Stadt wird ihren Beitrag zum neuen Verein erhöhen, Sylvia Lettmann setzt auch auf die Unterstützung der Wirtschaft. „Wir brauchen relativ hohe Investments“, führte sie aus. „Daher müssen die Unternehmen, die teilnehmen, auch sehen, dass sie einen Mehrwert davon haben.“ Daher soll es im neuen Stadtmarketing-Verein eine Arbeitsgruppe Wirtschaft geben. Lettmann kann sich vorstellen, dass das Stadtmarketing künftig Führungen für Bewerber anbietet, um ihnen die Vorzüge ihres möglichen neuen Arbeits- und Wohnortes nahezubringen.

Gastronomie

In einer anderen Arbeitsgruppe sollen Warsteins Gastronomen mitarbeiten. Einem ersten Aufruf zu einem „Gastro-Stammtisch“ sind elf von 50 eingeladenen Restaurant-, Hotel- und Imbissbetreiber gefolgt. „Wir haben die Hoffnung, dass es noch mehr werden“, erklärte Sylvia Lettmann, „aber wir dürfen andersrum nicht warten, bis wir auch die Letzten erreicht haben, sondern müssen mit den Willigen voranschreiten.“

Doch auch im kleinen Kreis seien bereits zahlreiche Anregungen gesammelt worden. Die Gastronomen wünschen sich etwa eine verstärkte Werbung im Ruhrgebiet und eine bessere Beschilderung. „Die Ideen gehen wir jetzt nach und nach an.“

Mit neuem Konzept wird die Gastbroschüre der Stadt Warstein schon in Kürze neu aufgelegt. Dort sollen sich alle Unterkünfte und Restaurants präsentieren können, aber auch Dienstleister und Einzelhändler – aber nur noch gegen Bezahlung. „Es wird keine Gratis-Einträge mehr geben“, kündigt Sylvia Lettmann an. Tipps für die Gestaltung eines Urlaubstages in Warstein sollen die Broschüre abrunden. Das Heft, das auf Deutsch, Englisch und Niederländisch erscheint, wird künftig auch bei Unternehmen und an Sehenswürdigkeiten ausliegen.

Kultur

Auch Veranstaltungen spielen im neuen Stadtmarketing-Konzept eine wichtige Rolle. Die Koordination soll in einer Arbeitsgruppe Vereine erfolgen. „Das könnte in Richtung eines Kulturrings gehen“, sagte Sylvia Lettmann – und lief damit bei Michael Römer, dem Vorsitzenden der Kulturinitiative Ki, offene Türen ein. „Wenn man alle Kulturtreibenden zusammenbringt und das Programm ins Stadtmarketing integriert, kann man auch überregional mehr Akzeptanz schaffen“, zeigte sich Römer überzeugt.