Rüthen. . Rüthener Biberbad soll bereits am 17. April öffnen. Vorbereitungen laufen bereits seit Februar.

  • Rüthener Biberbad soll bereits am 17. April öffnen. Vorbereitungen laufen seit Februar
  • Größte Arbeit war es, das Eisdruckpolster aus den Becken zu lösen.
  • Ungebetener Gast im Januar: Ein Reh stand in der großen Rutsche

Zur Zeit ist es relativ leise im Rüthener Biberbad. Keine furiose Akrobatik vom Sprungturm, noch keine rasanten Rutschpartien und auch die Liegewiesen sind frei. Doch seelenruhig ist es auch nicht.

Manfred Müller und Sascha Kemke sind mit einem kleinen Handwerkerteam fleißig. Und das schon seit dem 28. Februar. Die beiden Schwimmmeister bringen das Bad­areal wieder auf Vordermann, um kommenden Besucherströmen gewappnet gegenüber zu stehen.

  • Biberbad in Rüthen und Warsteiner Allwetterbad bieten eine Karte für beide Bäder an.
  • Erhältlich ist diese im Wert von 60 und 120 Euro, wobei der Vorteil gegenüber dem Einzeleintritt darin besteht, dass Schwimmer für die Karten nur 50 bzw. 100 Euro bezahlen müssen.
  • Um die unterschiedlichen Eintrittssysteme kompensieren zu können, wurde ein Punktesystem geschaffen. Auf den Geldwertkarten befindet sich je Euro Geldwert ein Punkt, an der Kasse werden diese Punkte je nach Höhe des Eintrittspreises abgestrichen.
  • Die bisherigen Geldwertkarten des Allwetterbades in Bronze und Silber sowie die Jahreskarten des Biberbades behalten ihre Gültigkeit und sind weiter erhältlich.
  • Die neuen Geldwertkarten gibt es ab sofort im Allwetterbad und im Rüthener Bürgerbüro im Rathaus.

„Die größte Arbeit ist, die Eisdruckpolster aus dem Becken zu holen“, erzählt Lars Kemke. Die Polster dienen dazu, das Grundwasser abzuhalten und die Badwände zu schützen. Auch die Schrauben der Rutschen müssen nachgezogen werden, um den Schwimmern größtmöglichen Spaß und die nötige Sicherheit zu bieten.

Ungebetenen Gast entdeckt

Einen skurrilen und ungebetenen Gast erlebte Schwimmmeister Manfred Müller in der großen Rutsche. „Im Januar, das war unglaublich“, scheint Müller noch heute baff von seinem Fund: „Hier stand doch tatsächlich ein Reh in der großen Rutsche.“ Über ein vermeintliches Schlupfloch war das Tier auf das Gelände gelangt. Vor lauter Panik lief das Reh in die Rutsche, wo es kein „Vor und Zurück“ mehr gab. Gemeinsam mit Förster Göbel rettete Schwimmmeister Müller dann das hilflose Reh. Per Schrubber schob Müller das Reh die Rutsche hinunter, wo es dann vom Förster in Empfang genommen wurde. Glück im Unglück für das zahme Tier

Neben zerstörten Fließen, anfallendem Grünschnitt, Aufräumarbeiten und Instandhaltungen liegt in diesem Frühjahr besonderer Fokus auf den Umkleiden. „Die sind jetzt knapp 18 Jahre alt und echt in die Jahre gekommen“ so Kemke mit Blick auf das verblasste Blau der Kabinen: „Aber sowas machen wir alles selber. Wir sind da auch Allrounder.“

Wasserspiegel steigt nur langsam

Das Herzstück des Biberbades, die Mess- und Regeltechnik der Anlage, ist Aufgabe von Lars Kemke als Betriebsleiter. Denn die ganze Anlage muss nicht einfach wieder angeschaltet werden, sondern nach und nach gewartet werden, Parameter für die Chlorzufuhr und PH-Werte müssen abgestimmt werden. „Das ist nicht ohne, da müssen wir besonderes Augenmerk drauf haben“, ergänzt Kemke.

Doch das Kommando „Wasser Marsch!“ ist im Biberbad schon ertönt. Ganz gemächlich, Zentimeter für Zentimeter, steigt der Wasserspiegel an. „Wir peilen den 17. April an, um das Bad wieder zu öffnen“, hofft Lars Kemke, dass die Bauarbeiten zügig vorangehen.

Guter Draht zum Wettergott

Und mit der Schwimmbaderöffnung steht den beiden dann ein arbeitsreicher Sommer bevor. Sieben Tage die Woche, von morgens bis abends, stehen die beiden dann auf der Brücke des Biberbads. Sie schauen nach dem Rechten, achten auf die Schwimmer und helfen bei Problemen. Kein Job für jedermann, aber Kemke antwortet: „Das Biberbad, das ist mein zweites Zuhause.“ Da macht dem ambitionierten Schwimmmeister auch die jährliche Urlaubssperre ab März nichts aus. Sobald das Bad wieder schließt, dürfen die beiden sechs Wochen in den Urlaub. Doch das ist momentan noch Zukunftsmusik.

„Wir freuen uns auf die Saison“, sagt Manfred Müller und Lars Kemke fügt lachend hinzu: „Zum Wettergott haben wir schon immer einen guten Draht gehabt. Wir sind bereit.“