Warstein. . Die Warsteiner Brauerei hat eine eigene Elektrolok zum Rangieren angeschafft. Das Unternehmen reagiert damit auf die steigende Zahl von Bahn-Transporten
- Eine eigene Rangierlok mit Elektroantrieb löst bei der Warsteiner Brauerei die alte Diesellok der WLE ab
- Die Neuinvestition hat 200 000 Euro gekostet und ist emissionsfrei
- Rangieren und Verladen können jetzt parallel erfolgen
Die Zeiten lärmender und stinkender Diesel-Rangierloks auf dem Gelände von Firmen neigen sich dem Ende zu. Auf dem Betriebsgelände der Warsteiner Brauerei wird es auf den Schienen deutlich leiser und vor allem emissionsfrei zugehen, zeitgemäß eben: Von jetzt an tut eine eigene Elektrolok ihren Dienst, die gestern nach ihrem Transport vom Hersteller, der Firma Windhoff in Rheine, von zwei 80-Tonnen-Kränen erstmals auf die Schienen gehoben wurde. Es fehlt noch die Abnahme am Freitag durch einen Sachverständigen.
Diesellok hat ausgedient
„Damit hat die alte Diesellok der Westfälischen Landes-Eisenbahn ausgedient, und wir sind nicht mehr auf das Unternehmen angewiesen“, erklärt Wolfgang Rüsing, Eisenbahn-Betriebsleiter der Brauerei. Die neue E-Lok soll, wie ihr Vorgänger, die Warsteiner-Waggons im Drei-Schicht-Betrieb auf dem Betriebsgelände bewegen, trennen und zusammensetzen. Neu: Rangieren und Verladen geht jetzt auch parallel. Die Umstellung ist auch durch den steigenden Bahntransport der Brauerei notwendig geworden, erläutert Rüsing. Neben München und Berlin geht es jetzt verstärkt nach Hamburg. „Alles mit dem Ziel Übersee wird jetzt hier am Terminal beladen“, so der Betriebsleiter. Die Container für die USA etwa seien zuvor per Lkw transportiert worden.
Batterie wiegt 2,5 Tonnen
Die neue E-Lok, die rund 200 000 Euro gekostet hat, ist den Angaben zufolge selbst 34 Tonnen schwer und hat 1000 Tonnen Zugkraft – bei einer Höchstgeschwindigkeit von 3,5 Stundenkilometer. Allein die Batterie wiegt 2,5 Tonnen. Sie liefert mit einer Aufladung Kraft für ein bis zwei Tage und kann per Funk bedient werden. Sechs Mitarbeiter sind bei der Warsteiner Brauerei nach einer Ausbildung zum Lok-Rangierführer fahrberechtigt.
Nach Angaben von Michael Bönisch, Vertriebschef bei Windhoff, der mit nach Warstein gereist war, geht der Trend in diesem Bereich eindeutig zur Elektromobilität. „Diesel will keiner mehr haben.“ Das Unternehmen liefert seinen Angaben zufolge sieben bis acht E-Rangierloks dieses Typ pro Jahr in Deutschland aus.
Neue Rangierlok für Warsteiner