Rüthen. . Der Berliner Attentäter Anis Amri war im Sommer 2015 der ZUE Rüthen zugewiesen. Eine entscheidende Frage bleibt aber unklar.

  • Anis Amri war im August 2015 der ZUE Rüthen zugewiesen
  • Ob er tatsächlich in der Einrichtung gelebt hat, bleibt aber unklar
  • Die Bezirksregierung schweigt zu Gerüchten

Der Berliner Attentäter Anis Amri ist zwischenzeitlich auch der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) in Rüthen zugewiesen gewesen. Das geht aus einem Bericht des Landeskriminaldirektors Dieter Schürmann für eine Sondersitzung des NRW-Innenausschusses hervor, der am Donnerstag öffentlich wurde .

Demnach war der Tunesier, der am 19. Dezember einen Sattelschlepper in Menschenmengen auf einem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche steuerte, im August 2015 der ZUE Rüthen, zugleich aber auch der Landeseinrichtung in Hemer und einer kommunalen Flüchtlingsunterkunft in Emmerich zugewiesen. Ob sich Amri zu dieser Zeit tatsächlich in Rüthen aufgehalten hat, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Bezirksregierung schweigt zu Gerücht

Die Bezirksregierung Arnsberg, die für Zuweisungen in die ZUE Rüthen zuständig ist, hatte in der vergangenen Woche gegenüber der WESTFALENPOST einen Kommentar zu dem Gerücht, dass Amri in Rüthen untergebracht worden sei, mit Verweis auf die Ermittlungen des Generalbundesanwalts abgelehnt. Auch Ehrenamtliche konnten sich auf WP-Nachfrage nicht erinnern, den späteren Attentäter in Rüthen gesehen zu haben.

Bei dem Anschlag im Dezember tötete Anis Amri zwölf Menschen, 50 weitere wurden verletzt. Der Tunesier flüchtete zunächst und wurde wenige Tage später bei einer Polizeikontrolle in Italien erschossen.