Warstein. . Auch die Stadt Warstein möchte das im Bau befindliche Hospiz im Kreis Soest unterstützen. Gesammelt wird mit ungewöhnlichen Methoden.
- Stadt Warstein unterstützt Bau des Hospizes in Soest
- 1,1 Millionen fehlen zur Finanzierung des Baus
- Azubis der Verwaltung planen Aktion am Donnerstag
Im Rathaus der Stadt Warstein stehen seit einigen Wochen das Modell eines Hauses und ein großes Sparschwein. Hier sammeln die Johanniter und das Evangelische Pertheswerk für den Bau eines stationären Hospizes im Kreis Soest.
Warsteins Bürgermeister Thomas Schöne erläutert: „Die nächsten Hospize gibt es in Paderborn oder Hamm, der Kreis Soest ist bei diesem Thema leider noch ein weißer Fleck. Wir helfen gerne dabei mit, dass diese höchst sinnvolle Einrichtung heimatnah verwirklicht werden kann.“
Selbstbestimmt und würdig
Selbstbestimmt, würdig und gut versorgt dort sterben, wo der Lebensmittelpunkt ist: im Kreis der Familie – für viele Menschen ein Herzenswunsch, der nicht immer in der eigenen Wohnung erfüllt werden kann. Denn nicht immer sind die pflegerische Versorgung und die umfassende Betreuung zu Hause möglich. Mit dem stationären Hospiz schaffen die Johanniter und das Evangelische Pertheswerk im Kreis Soest einen Ort, an dem ein menschenwürdiges Sterben und Abschiednehmen möglich ist.
„Wir freuen uns über die große Unterstützung, die unser Projekt erhält, viele Menschen kommen auch von sich aus auf uns zu“, freut sich Andreas Ramacher, Referent Fundraising bei den Johannitern. „Es gibt leider keine öffentlichen Mittel für den Bau des Hospizes. Bislang haben wir 1,8 Millionen Euro zusammen, es fehlen jetzt noch 1,1 Million Euro.“
Spende vom Jubiläum
Ein Beispiel für die große Unterstützung ist Diana Kruse. Sie hatte in der Zeitung ein Interview mit Christa Mergenthaler, einer Pionierin der Hospizarbeit im Kreis Soest gelesen, und ihr war sofort klar: „Wenn wir unser 50-jähriges Betriebsjubiläum feiern, dann bitten wir die Gäste um eine Spende statt eines Geschenkes und unterstützen so den Bau des Hospizes.“
Kreis Soest war weißer Fleck
Der Kreis Soest gilt bislang als weißer Fleck bei der Versorgung mit einem stationären Hospiz. Die Nachbarkreise besitzen jeweils ein Haus für Schwerstkranke, denen ein menschenwürdiges Sterben im Kreis ihrer Familie ermöglicht werden soll. Bislang war das Projekt im Kreis Soest an offenen Finanzierungsfragen gescheitert.
Jetzt sind die Johanniter gemeinsam mit dem evangelischen Perthes-Werk dabei, das Projekt im Norden Soests auf dem Gelände des Perthes Werks zu verwirklichen. Der erste Spatenstich war am 21. November.
Die Firma Kruse Holztransporte ist bereits in zweiter Generation in Warstein angesiedelt, und Firmenchef Friedhelm Kruse möchte das Geschäft irgendwann an Tochter Vera Kruse übergeben, die sich bereits mit einem Studium auf den Job vorbereitet. „Ich bin quasi zwischen Lkw aufgewachsen“, so Vera Kruse. Das Firmenjubiläum wurde denn auch kräftig gefeiert, und so kamen 500 Euro für das Hospiz zusammen.
Im Rathaus wiederum hatten die Azubis der Stadtverwaltung die Idee, Waffeln zu backen und zu verkaufen. Alle Mitarbeiter und Besucher der Stadt Warstein sind dann am Donnerstag, 22. Dezember, ab 15 Uhr eingeladen, im Rathausfoyer eine Waffel zum Preis von mindestens einem Euro zu kaufen.
Spatenstich im November
Andreas Ramacher freut und bedankt sich für die Unterstützung der Stadt. „Am 21. November war der erste Spatenstich für das Hospiz, und voraussichtlich können wir im Frühjahr 2018 eröffnen. Auch dank ihrer Spenden.“