Wie sich Deutsch anhört , das wussten die rund 25 drei- bis sechsjährigen Kinder und Geschwisterkinder im „Haus für Kinder“ am Warsteiner Mühlenbruch. Aber Polnisch und Spanisch? Doch auch diese Sprachen bekamen die Kinder beim Märchennachmittag geboten. Drei Muttersprachlerinnen – eine Mitarbeiterin und zwei Mütter – lasen auf einem grünen Sofa in Bühnen-Atmosphäre abschnittsweise „Frau Holle“ vor, eine halbe Stunde lang – ein Experiment. Die Illustrationen zu jeder Szene gab es auf gemalten Bildern, die ein Kind immer wieder wechselte. „Wir sind auch ein Familienzentrum, daher machen wir auch interkulturelle Angebote“, sagte Leiterin Bianca Bräutigam. Eltern und Großeltern würden eingebunden, „nicht nur zum Waffeln backen“. Das Ziel sei, den Kindern den Klang und die Melodie anderer Sprachen näherzubringen. Und sie dafür zu sensibilisieren, „wie es ist, wenn man mal nichts versteht.“ Und warum gerade „Frau Holle“? „Das hatte keinen besonderen Grund. Vielleicht, weil es beim Aussuchen des Märchens gerade etwas winterlich war“, sagt Bianca Bräutigam und lacht.

Foto: Stefan Pohl