Belecke. . Zahlreiche Elektro-Autos, die im Rahmen der Wave-Trophy in Belecke machten, ließen buchstäblich so manches Herz der Autoliebhaber höher schlagen.
Immer wieder ergänzten sich die faszinierten Blicke der kleinen und großen Besucher durch staunende Aussprüche, wobei die Besucher von Superlativen nur so Gebrauch machten: Zahlreiche Elektro-Autos, die im Rahmen der Wave-Trophy – der weltgrößten Rallye für E-Mobile – Station auf dem Parkplatz der Infineon Technologies AG in Belecke machten, ließen gestern buchstäblich so manches Herz der Autoliebhaber höher schlagen.
Die Foto- und Handykameras standen nicht mehr still, als die mobilen Objekte der Begierde mit einem dezenten Brumm-Geräusch ihre majestätische Einfahrt auf den großen Parkplatz ankündigten. Brandneue und hochmoderne Elektrofahrzeug-Modelle sowie alte Oldtimer-Schätzchen, die in mühevoller Arbeit zu E-Mobilen umgerüstet worden sind, gaben sich gestern quasi die Klinke in die Hand. Über 20 umweltfreundliche, fahrbare Untersätze (darunter auch ein Motorrad) stellten sich der breiten Öffentlichkeit vor und zeigten auf eindrucksvolle Weise Flagge, wie wichtig das Thema „saubere, mobile Fortbewegung des Menschen“ wirklich ist.
„Ich bin absolut angetan und begeistert. Das, was wir hier zu Gesicht bekommen, ist die Zukunft“, betonte Bürgermeister Thomas Schöne, der gemeinsam mit dem Infineon-Unternehmenssprecher des Standortes Belecke, Jörg Malzon-Jessen, die aus Nah und Fern angereisten Fahrer in Empfang nahm.
„Ich bin ein großer Freund der E-Mobilität und würde mich jederzeit für den weiteren Ausbau von E-Tankstellen und Ladepunkten im Stadtgebiet Warstein einsetzen“, so Schöne, der gleichzeitig verkündete, dass in Kürze auf dem Belecker Wilkeplatz eine entsprechende Säule für E-Fahrräder in Betrieb genommen wird und zudem auch eine Tanksäule für Elektroautos in Planung sei.
Auch im Ortsteil Hirschberg steht E-Fahrzeugen mittlerweile eine Ladesäule zur Verfügung. Der Parkplatz des Infineon-Standortes Belecke verfügt indes mit fünf E-Tanksäulen und zehn Ladepunkten für Pkw über eine der größten RWE-Tankstellen in Deutschland.
Zu den Vorführ-Highlights gehörten derweil gestern unter anderem ein alter Kadett B aus dem Jahr 1966 sowie ein feuerroter Tesla-Roadster mit zwei grazilen Rallye-Pilotinnen, die in roten T-Shirts mit dem Aufdruck „Women in Charge“ (zu deutsch: „Frauen im Aufladezustand“) die Blicke auf sich zogen. Mit aufgesetzter Sonnenbrille und offenem Verdeck setzten die beiden Münchnerinnen, Mutter Petra Nass und Tochter Nathalie, ihr E-Fahrzeug überaus schick in Szene. „Wir nehmen zum dritten Mal an der Trophy teil und sind immer wieder Feuer und Flamme“, erklärten beide.
6900 Laptop-Batterien im Roadster
Eines der noch oft verbreiteten Vorurteile gegenüber E-Fahrzeugen – diese seien nicht so leistungsstark – können (auch) die beiden Damen aus Süddeutschland vollkommen entkräften. Denn die Leistung, die von den 6900 Laptop-Batterien im Heck des Tesla-Roadsters ausgeht, beschleunigt den roten Sport-Flitzer bei vollgeladenem Akku von 0 auf 100 km/h in gerade einmal 3,6 Sekunden. Die Reichweite liegt bei 300 bis 350 Kilometern.
Lediglich 2500 Stück dieser Modellreihe brachte Tesla auf den Markt. Hergestellt wird der Roadster indes nicht mehr und stellt daher eine Rarität dar. Die beiden Münchnerinnen können sich deshalb überglücklich schätzen, im Besitz eines wertvollen Elektro-Autos zu sein. Denn für den flotten Flitzer müsste ein Interessent mehrere Euroscheine auf den Tisch legen – über 100000 Euro, um es genau zu sagen.