Rüthen. . Für 1,2 Millionen Euro will Carsten Buschkühle Edeka-Markt und Aldi-Filiale in Rüthen erweitern – und so Kaufkraft in der Stadt binden.

1,2 Millionen Euro lässt es sich die Firma Buschkühle kosten, ihren Edeka-Markt und die Aldi-Filiale in Rüthen zukunftsträchtig aufzustellen. Drei Gründe nennt Geschäftsführer Carsten Buschkühle für die beträchtliche Investition in den Standort Lippstädter Straße/Grabenweg: Platzbedarf durch stetig wachsende Sortimente – auch beim Discounter –, gestiegene Erwartungen der Kunden an Warenpräsentation und Einkaufserlebnis und die Hoffnung, die Kaufkraft der Rüthener verstärkt an Rüthen binden zu können.

„Wir möchten dafür sorgen, dass die Märkte so attraktiv sind und bleiben, dass der Kunde hier in Rüthen einkauft und nicht anderswo und daher für ihn ein attraktives Angebot schaffen“, betont Carsten Buschkühle. Die Firma Buschkühle ist Eigentümer des Areals, auf dem 2003 die beiden Märkte eröffnet wurden, und Investor. Aldi ist Mieter. Und gerade dieser stellt mit einem Wechsel seines Konzeptes gestiegene Ansprüche. Bislang verfügt der Discounter in Rüthen über eine Verkaufsfläche von 700 Quadratmetern. Diese sollen auf 1200 Quadratmeter erhöht werden. „Es gibt seit einiger Zeit eine kontinuierliche Sortimentserweiterung in vielen Bereichen. Außerdem wird das Laden-Layout komplett überarbeitet“, berichtet Carsten Buschkühle. Dies betrifft breitere Gänge, aber auch eine neue Gestaltung bis hin zum Fußboden. Daher werde die Aldi-Filiale auch während der Bauzeit einige Wochen komplett geschlossen sein. Die Bauarbeiten am Gesamtkomplex, so ist der Plan, sollen im März 2017 beginnen und nach sieben bis acht Monaten abgeschlossen sein. Der Edeka-Markt werde, versichert Buschkühle, „bis auf ein paar Tage vor der Eröffnung“ geöffnet bleiben.

Auch hier ist beträchtliches Wachstum an Fläche und korrespondierend an Angebot vorgesehen. Die Verkaufsfläche des Frische-Centers soll um 490 auf 1700 Quadratmeter steigen. „Wir werden Sortimente erweitern, optisch besser darstellen, Gänge verbreitern und Bedientheken ausbauen“, verspricht der Geschäftsführer. Als Beispiele nennt er den Getränkebereich, aber auch Drogerieartikel, an deren Angebotsvielfalt nach der Schließung des Schlecker-Marktes gewisser Mangel herrscht.

Es gibt nur eine Richtung, in die die Märkte wachsen können: Nach Süden in Richtung Grabenweg und damit auf einen Teil der derzeitigen Parkflächen. Im Prinzip bleibt die bisherige Gebäudestruktur mit dem Winkel zwischen Aldi und Edeka erhalten, nur werden die Fronten nach vorne gezogen. Die Gestaltung des Baukörpers werde, so Carsten Buschkühle in seinem Antrag an den Stadtentwicklungsausschuss, „den neuesten optischen Vorstellungen der Firma Aldi und auch der Gestaltung moderner Edeka-Märkte angepasst“.

Damit auch weiterhin die Zahl der Parkplätze passt, wird das Haus Grabenweg 11 abgerissen. Von Buschkühle schon vor Jahren als Erweiterungsmöglichkeit erworben, auch ein Getränkemarkt war dort schon geplant, soll es nun für Stellplätze fallen. Deren Zahl wird bei der Gesamtmaßnahme um 15 auf 100 reduziert, „die aber 2,70 statt 2,50 Meter Breite wesentlich komfortabler sind“, so Carsten Buschkühle. Parkplatznot sieht er trotz der Verknappung nicht, zumal bisher geduldete Dauerparker darauf hingewiesen werden sollen, dass sie ihre Autos auf Privatgelände abstellen. Der Grüngürtel zu den Straßen jedenfalls werde in keiner Weise angetastet, zum Nachbarhaus am Grabenweg in Absprache mit den Besitzern dagegen als Schallschutz erweitert.

Heute Thema im Ausschuss

Heute befasst sich der Stadtentwicklungsausschuss mit dem Vorhaben. Unter anderem soll der vorhabenbezogene Bebauungsplan von 2003 in einen normalen Angebotsplan überführt werden. Flächenbeschränkungen sollen vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich erfolgten Festlegung des Gebietes als „Zentraler Versorgungsbereich“ entfallen. Die Verwaltung, so ist der Vorlage zu entnehmen, steht dem Projekt positiv gegenüber. Gleiches wünscht sich Carsten Buschkühle, der die Pläne selbst erläutern wird, von der Politik. „So kann es gemeinsam gelingen, das Kaufkraftpotential in Rüthen zu halten – und vielleicht auch neues zuzuführen.“