Belecke.. Die Siepmann-Werke setzen ihren Personalabbau fort. 50 Mitarbeiter werden entlassen. Verbunden werden die Einsparungen mit einer neuen Strategie.


Die Siepmann-Werke bauen ihr Personal weiter ab. Nach Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall hat das Belecker Unternehmen 50 Mitarbeitern gekündigt. „Dieser bedauernswerte Schritt ist nötig geworden, um uns in unseren beiden Geschäftsbereichen auf unsere Kernkompetenzen zu fokussieren“, erklärte Geschäftsführerin Korinna Schwittay gestern im Gespräch mit der WESTFALENPOST.

Betroffen sind daher sowohl die Schmiede als auch das Tochterunternehmen Persta, in dem Stahlarmaturen produziert werden. In der gesamten Gruppe sind nun noch rund 450 Mitarbeiter angestellt. Allen gekündigten Beschäftigten machen die Siepmann-Werke nach Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der IG Metall das Angebot, für zwölf Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln.

Die Entlassungen sollen dazu beitragen, das Belecker Traditionsunternehmen agiler zu organisieren, um schneller auf veränderte Marktbedingungen und Kundenwünsche reagieren zu können. „Wir rücken die Themen Effizienz und Transparenz in den Fokus“, kündigt Schwittay an, „auch um das Vertrauen zu stärken – und das sowohl nach innen als auch nach außen.“

Zertifizierung öffnet Märkte

Korinna Schwittay, Geschäftsführerin der Siepmann-Werke in Belecke.
Korinna Schwittay, Geschäftsführerin der Siepmann-Werke in Belecke. © WP | WP






Im Geschäftsbereich Schmiede würden sich die Siepmann-Werke verstärkt auf ihre Kernkompetenzen fokussieren, erklärt die Geschäftsführerin. Intensiver als bisher möchte das Unternehmen bereits in die Produktentwicklung seiner Kunden eingebunden werden.

Im Geschäftsbereich Armaturen soll die Zertifizierung als „ASME Stamp Holder“ neue Märkte öffnen. „Damit können wir unser Armaturen-Portfolio um den amerikanischen Normenbereich erweitern“, erwartet Korinna Schwittay positive Signale, „uns steht ein großer, neuer Markt offen.“

Ohnehin blickt die Geschäftsführerin hoffnungsvoll in die Zukunft. „Wir werden letztendlich gestärkt aus dieser Phase hervorgehen“, appelliert sie für Zusammenhalt innerhalb des Unternehmens – wenngleich sie sich bewusst ist: „Die kommenden Monate sind eine echte Herausforderung.“ Denn viele Kunden stammen aus den nach wie vor schwächelnden Branchen Maschinen-, Nutzfahrzeug- und Kraftwerksbau.

Erst im Dezember 2014 hatte das Unternehmen knapp 20 Arbeitsplätze gestrichen und die Wochenarbeitszeit für ein Jahr von 35 auf 32 Stunden reduziert. Mit dem nun folgenden großen Schnitt sollen solche Maßnahmen aber möglichst bald der Vergangenheit angehören.