Warstein. . Die Stadt hat Besuchern viel zu bieten. Doch die Bedürfnisse ändern sich.
„Wir sind eine liebenswerte Stadt mit Herz“: So wirbt Warstein für sich. Was haben wir Touristen zu bieten, woran hapert es – eine Bestandsaufnahme.
Wer kommt nach Warstein?
Es sind vor allem Reisende aus NRW, die bei uns Erholung suchen. Sie kommen aus dem Ruhrgebiet, des Weiteren vom Niederrhein und aus dem Münsterland, aber auch aus dem Emsland und den Niederlanden. Die meisten Besucher sind Familien oder Senioren, die einen Tagesausflug oder ein verlängertes Wochenende im Sauerland verbringen möchten. Im Warsteiner Tourismuskonzept haben die Autoren aufgeführt, was die Gäste wollen: Wandern, Radfahren, Events wie die Montgolfiade und Erlebnisse wie einen Ausflug zum Lörmecketurm – das sind die so genannten Kernthemen. Die Gäste haben die Wahl zwischen elf Hotels, Pensionen und Gasthöfen sowie 22 Ferienwohnungen mit insgesamt knapp 460 Betten.
Wo liegen die Stärken?
„Unser großes Plus ist die wunderschöne Landschaft“, sagt Wolfgang Heppekausen, langjähriger Koordinator des Stadtmarketings. Dazu kommt ein großes, qualitativ hochwertiges Wegenetz. Das Wandern ist und bleibt die Kernkompetenz des Sauerlandes. Viel hat sich in den vergangenen Jahren getan, so entstanden mit der Sauerland-Waldroute zahlreiche Bänke und Schutzhütten. Zur neuen Attraktion entwickelt sich immer mehr der Radtourismus – begünstigt durch den Siegeszug der E-Bikes und den Bau von Routen wie der „Steine und mehr“-Strecke.
Hirschberg behauptet seit Jahren seine Rolle als Touri-Hauptort: 200 Betten und 8000 Übernachtungen jährlich verzeichnet Hirschberg, das von seinem Status als staatlich anerkannter Erholungsort profitiert – vor allem in Holland. Das Potenzial sei noch nicht ausgeschöpft, sagt Ortsvorsteher Franz Linneboden: „Wir sehen im Tourismus unsere Zukunft.“
Was sind die Schwächen?
Der Fremdenverkehr hatte es in Warstein nicht leicht. Mehrere Vereine, vom Stadtmarketing bis zu „Sauerland Touristik“, arbeiteten nebeneinander her – und trotz der Lage am Rand der Touristen-Hochburg Sauerland musste das Stadtmarketing mit wenigen tausend Euro Jahresbudget auskommen. Die Branche befindet sich im Umbruch. Das hat man nicht nur in Hirschberg registriert: „Diese zwei, drei Wochen Urlaub am Stück, die gibt es nicht mehr“, sagt Linneboden. „Der Trend der letzten Jahre geht zu Kurzurlauben.“ Es fehlt zudem an Komplettangeboten und einer vorzeigbaren Infrastruktur in den Zentren von Warstein und Belecke. Mit einer klassischen, belebten Altstadt kann die Gemeinde nicht punkten. Linneboden: „Es könnte besser laufen.“