Warstein. . Das erste Halbjahr 2015 lief für die Warsteiner Brauerei nicht gut. Der Absatz sank deutlich. Gleichwohl sieht man ein “Plus im Minusbereich“.

„Es hat eine Stabilisierung stattgefunden.“ – Mit diesen Worten fasst Klaus Küpper, Brauerei-Pressesprecher, die am Donnerstag veröffentlichten Absatz-Halbjahreszahlen der heimischen Brauerei zusammen – und fügt hinzu: „Da ist sicherlich noch Luft nach oben.“

Fakt ist: Der Absatz der Marke Warsteiner im In- und Ausland liegt im aktuellen Halbjahresvergleich (Januar bis Juni) bei insgesamt minus 7,7 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. Ein Rückgang, der kein Einzelfall ist: Der nationale Bierabsatz im ersten Halbjahr sieht bei vielen deutschen Brauereien einen Absatzrückgang von zwei Prozent, so der deutsche Brauer-Bund.

Doch bei Warsteiner kommt hinzu: 2014 erhöhte die Brauerei den Preis für die Hauptmarke Warsteiner. Diese wirke sich in der Bilanz für das erste Halbjahr 2015 aus, so die Brauerei. „Ohne den Sondereffekt der Preiserhöhung beläuft sich die Abweichung zum Vorjahr auf plus 0,3 Prozent und damit in der Entwicklung sogar über Marktniveau“, sagt Klaus Küpper. Will heißen: Betrachte man jeweils nur die Monate Februar bis Juni der Jahre 2014 und 2015 und vergleiche sie miteinander, dann käme man auf ein „Plus im Minusbereich“, wie Küpper es ausdrückt.

2,4 Prozent Zuwachs im Ausland

„Das ist natürlich eine etwas komplexere Rechnung, aber sie entspricht den tatsächlichen Zahlen.“ Ihm ist wichtig: „Wir haben uns stabilisiert, wir befinden uns nicht im Sinkflug.“ Man befinde sich derzeit auf einem stabilisierten Niveau, „an dem man noch arbeiten kann.“ Positive Entwicklungen kann die Brauerei im Auslandsgeschäft (Export- und Lizenzgeschäft) mit 2,4 Prozent Zuwachs verzeichnen. Der Absatzentwicklung stehe eine deutlich bessere Umsatzentwicklung gegenüber.

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Dies zeigte sich bereits in der Anfang des Jahres veröffentlichten Gesamtbilanz für das Jahr 2014: Trotz der unbefriedigenden Absatzentwicklung konnte die Warsteiner Gruppe ihren konsolidierten Umsatz in 2014 steigern. Auch hier dürfte das Auslandsgeschäft die schlechte Bilanz im Inland aufgewogen haben: Die Marke Warsteiner schloss das vergangene Jahr im Ausland mit einem Absatzplus von 3,1 Prozent ab.

Zweistellige Millionen-Investitionen

Martin Hötzel, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing der Warsteiner Gruppe, blickt jetzt zuversichtlich in die Zukunft: „Wir tätigen zweistellige Investitionen in Millionenhöhe für nachhaltige Brauereitechnologien und verzeichnen fast zehn Prozent Personalzuwachs in unserem internationalen Geschäft. Außerdem haben wir jede Menge erfolgsversprechende Marketing- und Vertriebsaktivitäten, insbesondere für den wichtigen deutschen Markt, in Planung und Umsetzung.“