Belecke. . Nach dem Vorfall am vergangenen Wochenende in Niedermarsberg, bei dem es zum Auftakt des Schützenfestes mit dem traditionellen „Anböllern“ der Bruderschaft St. Magnus zu einem tragischen Unfall kam, kann Dieter Flormann von den Belecker Sturmtagskanonieren im Hinblick auf eine Wiederholung eines solchen Unglücks in Belecke beruhigen.

„Die Technik der Kanonen von Marsberg unterscheidet sich wesentlich von unserer.“ In Marsberg lösten sich aus zwei Böllerkanonen Metallteile: Nachdem die Kanonen mit einem Elektrozünder ausgelöst worden waren, hielten deren Verschlüsse an den Rückseiten dem derzeitigen Informationsstand zufolge nicht mehr stand; die Gussteile aus der Kanone trafen den 30-jährigen André Bieker und verletzten ihn tödlich (wir berichteten). Dieter Flormann äußerte sich auf Anfrage der WESTFALENPOST bezüglich der Explosion der beiden Salutkanonen: „Ein furchtbarer, tragischer Unfall.“

Er zeigte sich bestürzt von den Ereignissen am Samstag in Niedermarsberg: „Natürlich kann so etwas immer passieren, sollte es aber nicht.“ Bei den Sturmtagskanonieren Belecke überprüft alle fünf Jahre ein spezialisierter TÜV die Bedienungssicherheit der Kanonen und auch die Kanonenbediener absolvieren zuvor sachgerechte Ausbildungen. Dies sei wichtig, denn „natürlich können die Kanonen altersschwach werden“, so Flormann. Aber wird sich nun nach dem tragischen Todesfall auf dem Schützenfest in Marsberg an Sicherheitsvorkehrungen und Traditionen auch bei den Belecker Sturmtagskanonieren etwas ändern? „Wir haben uns seit dem Vorfall noch nicht wieder getroffen“, so Flormann. Bei der Soester Fehde Ende Juli werden die Kanoniere aus Belecke aber aktiv dabei sein – sicherlich werde im Vorfeld über Sicherheit und mögliche Änderungen im Bezug auf die Handhabung der Kanonen diskutiert.

Andere Technik

„Bei uns steckt allerdings auch eine andere Technik hinter den Kanonen“, erläuterte Flormann weiter. Anders als bei den Salutkanonen, die in Niedermarsberg explodiert seien, würden die Kanonen der Sturmtagskanoniere von oben anstatt von hinten mit Schwarzpulver befüllt und durch ein Zündloch gestartet. Somit sei die in Marsberg vermutete Schwachstelle, der Verschlussmechanismus an den Rückseiten der Kanonen , bei den Kanonieren in Belecke bereits ausgeschlossen. „Außerdem handelt es sich im Inneren unserer Kanonen um massives Metall und nicht nur um Guss“, so Flormann. Demnach gebe es also auch nicht wie in Marsberg die Gefahr, dass bei einer Explosion der Böllerkanonen Gussteile aus der Kanone gerissen und Menschen verletzt werden.