Warstein. .

Das erste Jahr nach den Legionellen hat für die Warsteiner Gruppe einen herben Absatzrückgang gebracht: Wie erwartet musste sie nach der Preiserhöhung für die Hauptmarke Warsteiner im Inland Einbußen hinnehmen. Der gesamte Bierausstoß der Gruppe betrug im vergangenen Jahr 4,3 Millionen Hektoliter – ein Absatzrückgang von 5,5 Prozent .

„Es war ein schwieriges Jahr für uns“, so Pressesprecher Stefan Leppin gegenüber dieser Zeitung, „man muss jedoch die Gesamtgruppe betrachten und nicht nur auf die einzelne Marke schauen.“ Trotz der unbefriedigenden Absatzentwicklung konnte die Warsteiner Gruppe ihren konsolidierten Umsatz mit 524 Millionen Euro in 2014 steigern. Hier dürfte das Auslandsgeschäft die schlechte Bilanz im Inland aufgewogen haben: Die Marke Warsteiner schloß das Jahr im Ausland mit einem Absatzplus von 3,1 Prozent ab. Dieser Zuwachs liegt deutlich über dem, den die Marke Warsteiner 2013 zusammengenommen im In- und Ausland erzielt hatte. Der konsolidierte Umsatz der Gruppe lag im Geschäftsjahr 2013 bei 519 Millionen Euro.

Krisenjahr 2013 noch mit Plus

Das Krisenjahr 2013 schloß die Brauerei trotz Legionellen-Epidemie und ausgefallener Montgolfiade mit einem Absatzplus von 1,2 Prozent ab. Nachdem die Absatzzahlen 2012 erstmalig wieder ins Plus liefen, betrug der gesamte Getränkeausstoß der Warsteiner Gruppe 2013 noch 4,56 Millionen Hektoliter und befand sich damit auf dem gleichen Niveau wie 2012. Die Auswirkungen der Legionellen-Krise spürt die Brauerei nun indirekt in ihrer Bilanz für 2014: Die für 2013 geplante Preiserhöhung der Hauptmarke Warsteiner wurde wegen der Legionellen-Krise verschoben und schlägt nun im Geschäftsjahr 2014 zu Buche.

In Branchenkreisen war sogar über ein noch größeres Ausstoßminus von bis zu zehn Prozent spekuliert worden. Zudem wurden die Zahlen des Inlandsabsatzes der Marke Warsteiner nicht veröffentlicht. Die Marke hat nach Einschätzung von Experten an Strahlkraft verloren, im Vertrieb soll es Probleme geben. Die Konkurrenten Krombacher und Veltins haben ihre Bilanzen noch nicht veröffentlicht. Experten gehen von einem einstelligen Plus bei Veltins und einer Stagnation auf hohem Niveau bei Krombacher aus.

Die Regionalmarken der Warsteiner Gruppen legten im vergangenen Jahr zu: Die Absätze von Paderborner, als auch von Herforder und den Bierspezialitäten der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg wuchsen im einstelligen Bereich. Vielversprechend wertet das Unternehmen auch die 2014 erfolgte Neueinführung von Warsteiner Herb Alkoholfrei und der saisonalen Bierspezialität Warsteiner Weihnacht, ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Hötzel ist optimistisch

Nach dem schwierigen Jahr gibt man sich in Warstein nun optimistisch:„Aufgrund des positiven Ergebnisses im Ausland und der besonderen Einflüsse im Inland werden wir in diesem Jahr wieder Wachstum erzielen“, blickt Martin Hötzel, neuer Geschäftsführer Vertrieb und Marketing der Warsteiner Gruppe, nach vorn. Verbunden mit seinem Amtsantritt zu Beginn des Jahres (siehe Infobox) gab die Brauerei das Ziel aus, die Stärke der Marke Warsteiner insbesondere im Heimatmarkt Deutschland zu steigern.