Sundern. . Viele Ungewissheiten beseitigt, viele Fragen beantwortet, Konzept klar - Das ist das Fazit der mehr als zweistündigen Fragerunde im Sunderner Stadtrat zum Ferienpark in Amecke an die Investorengruppe.
Der Druck, der sich in den vergangenen Wochen in Amecke aufgebaut hatte, war nach der Ratssitzung verflogen: Vor dem Rathaus standen Vertreter der Bürgerinitiative „Amecke 21“ und diskutierten mit den Investoren-Vertretern. Diese hatten zuvor alles getan, was von ihnen seitens der Bürger und der Politik erwartet wurde. Sie hatten vor allem Vertrauen aufgebaut, das zeitweilig arg strapaziert worden war, als sie Termin um Termin verstreichen ließen. Seit gestern weiß man mehr über die Verbindungen von Wim Egging, Gerard Joosten, Don van Scheijk und Klass Bruina Slot: „Wir arbeiten miteinander, aber immer in verschiedenen Rollen“, so van Scheijk. Er machte vor allem deutlich, dass man nach der Fertigstellung des „Eifeler Tores“ in Heimbach nun mit Vehemenz an den Plänen in Amecke arbeite. Man gehe dosiert vor, erklärte Egging.
Wer betreibt den Park?
Der Park in Amecke werde jetzt von Dormio konzeptioniert. Das Unternehmen sei also Produktentwickler und demnächst auch Betreiber und Vermieter : „Wir haben festgestellt, dass einige Partner zwar vermieten, aber null Euro investieren. Deshalb treten wir immer öfter auch als Vermieter auf“, berichtete van Scheijk. Den Park wird die Firma Ballast Nedam bauen. Heimische Unternehmen werden beteiligt: „Niederländer haben wenig Kenntnis vom Gebirge.“ Eine Größenordnung konnte Klaas Bruina Slot noch nicht beziffern.
Wie sieht das Betreibermodell aus?
Hoch interessant und einer der Knackpunkte war bisher die Frage zum Geschäftsmodell. Auch hier zeigte van Scheijk äußerst deutlich auf, dass seine Firma lieber etwas teurer sei, so in Kauf nehme, dass die Auslastung bei etwa 60 Prozent liege, man dafür aber einen qualitativ hochwertigen Park habe. Vor allem entkräftete er Befürchtungen, dass hier eine Zweitwohnungssiedlung entstehe: „Genau das wollen wir nicht. Unser Modell ist aus dem Leerstand entstanden.“ Seine Kundschaft wolle vermieten. Dies werde auch im Vertrag fixiert, gleichzeitig gebe es einen Grundbucheintrag, in dem auch diese Vermietungsverpflichtung für einen etwaigen Verkauf festgeschrieben werde: „Wir sehen das positiv. In der Schweiz hatten wir das festgeschrieben. Jetzt ist es dort seit März 2012 Gesetz.“
Wie sieht die Zukunft aus?
Was in 30 Jahren sei, könne er nicht sagen. Aber über eine Umlage aller Besitzer im Park würden die Pflege etwa des Rasens, der Außenanlagen etc. durch parkeigene Gärtner und Hausmeister gesichert. Oberstes Ziel sei immer auch nach außen hin die Qualität zu zeigen: „Und so bleibt auch die Rendite.“
Wie viele Mitarbeiter gibt es?
Wenn der Park voll in Betrieb sei, rechne er mit 40 Mitarbeitern in Vollzeit, so van Scheijk. Das seien alles Menschen aus der Region. „Nur der Manager ist ein Holländer. Das ist überall in unseren Parks so.“
Wann wird gebaut?
Ein festen Termin gibt es noch nicht. Derzeit laufe die Planung auf Hochtouren. In zwei Monaten werde man die Pläne vorstellen, dabei sollen typische Elemente des Sauerlandes aufgenommen werden, ähnlich wie in Heimbach. Entscheidend sei ein Termin im Juni: „Dann soll das Projekt in Gänze an einen namhaften Fond veräußert werden. Trifft dies zu, wird es als Gesamtkonzept gebaut, das heißt dann Anfang 2014. Plan B sieht eine Teilrealisierung vor: „Dann wäre Ende 2014 Baubeginn.“ Eine Fertigstellung erfolge sukzessive.: „Der Motor ist bei allen Plänen immer stepinvest.“
Gibt es Läden im Park?
Derzeit werde eine Bestandsaufnahme in Sundern gemacht. „Wir wollen keine Konkurrenz schaffen“, so Don van Scheijk. Etwaige Läden könnten aber von Sunderner Bürgern betrieben werden.