Sundern. . Die neue Initiative „Mensch und Natur“ will die Goldgräberstimmung in Sachen Windenergie verringern.

Die Energiewende ist in aller Munde. Doch es gibt nicht nur Menschen, die Hoffnung auf diese Entwicklung setzen, viele haben Angst und Sorge, was dies mit sich bringen wird. An die Speerspitze dieser Menschen, die Sorgen um ihre Heimat haben, stellt sich die in Sundern neu gegründete Interessengemeinschaft „Mensch und Natur - Lebensraum Sundern“.

Und gleich zu Anfang eines Infoschreibens stellt die IG eines klar: „Es kann keinen Zweifel geben, wir brauchen die Umstellung auf erneuerbare Energiegewinnung.“ Aber: Der Ausbau einer nachhaltigen und unsere Lebensgrundlage erhaltenden Energieversorgung bedürfe einer verantwortungsvollen und bedachten Planung mit Augenmaß: „Ohne die Beeinflussung der momentan herrschenden Goldgräberstimmung.“

Die Verantwortlichen fordern deshalb eine kreisweite Planung von Energiekraftanlagen: „Denn es kann nicht sinnvoll sein, dass jede Gemeinde nach Gutdünken und in erster Linie gewinnorientiert Riesen-Industrieanlagen (WKA) in die Landschaft stellt, ohne berechtigte Bürgerbelange zu berücksichtigen und vor allem ohne jegliche Rücksicht auf die Natur zu nehmen.“

Eine genaue Analyse der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises habe gezeigt, dass zahlreiche Areale durchaus kritisch zu sehen seien, zum einen aus Gründen des Naturschutzes, zum anderen mit Blick auf das Landschaftsbild. Die Planungen des HSK sähen vor, zahlreiche Höhenzüge des Kreisgebietes, dazu gehöre auch die Hellefelder Höhe zwischen Sundern und Arnsberg, vor WKAs zu schützen und zur Tabuzone zu erklären. Die Stadt Sundern hat diese Zonen derzeit im Fokus ihrer Untersuchung, allerdings muss bis zu einem konkreten Ergebnis noch der nächste Vogelzug im März/April abgewartet werden. Danach wird das Gutachten der Experten im Planungsausschuss vorgestellt.

Doch die IG sieht neue Gefahren: „Die Planungen stoßen bei so manchen Profiteuren auf massiven Widerstand, denn es geht nicht nur um Geld, sondern um viel Geld. Die Errichtung eines Windparks in der geplanten Größenordnung bedeute gleichzeitig auch die größte landschaftliche Veränderung der gesamten Region seit Menschengedenken.“

Deshalb rät die IG zu Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit: „Unsere Natur und unsere Landschaft im Sauerland darf nicht Opfer der momentanen Goldgräberstimmung werden“, warnt man und schließt sich der Meinung von Heimatbund, Sauerland-Tourismus und SGV an: „Ja, aber mit Augenmaß geplant und nicht an jedem Standort.“ Außerdem wünsche man sich ein offenes und transparentes Verfahren. Im ganzen Sauerland gäbe es kein mit einem WKA vergleichbares Bauwerk.