Langscheid.

Das Bildungszentrum Sorpesee ist gerettet. Diese gute Nachricht für Langscheid, Sundern und das Kreisgebiet verkündeten ­gestern Mittag Landrat Dr. Karl Schneider, Bürger­meister Detlef Lins und Klaus-Rainer Willeke (VHS) vor Ort an der ­Brunnenstraße.

Zufriedene Gesichter sah man schon auf dem Weg zur Pressekonferenz, denn bei der neuen Lösung bleiben die 13 Arbeitsplätze (umgerechnet sind es neun Vollzeitstellen) in Küche, Service und Rezeption erhalten. Damit ist das Schreckgespenst, dass mit der vorläufigen Kündigung des Hotelbetriebs im Juni ge­kommen war, vertrieben.

Mittelfristig, so hoffen die Beteiligten, soll der Betrieb gesichert und durch neue Angebote auch langfristig sicherer gemacht werden.

Landrat Dr. Karl Schneider machte deutlich, dass gerade die Kündigung des Vertrages zum 30. Juni 2011 dafür gesorgt habe, dass man an kreativen Lösungen gearbeitet habe. Lob gab es von ihm für die komplette Arbeitsgruppe, insbesondere aber für die Stadt Sundern, die sich sehr stark für den Erhalt engagiert habe.

Lösungskonzept

Das Lösungskonzept erläuterte Detlef Lins, der aber zugleich ein „Abfallprodukt“ des gesamten Prozesses vorstellte: „Wir haben erkannt, dass die Lösung über einen Zweckverband, der von den Volkshochschulen Arnsberg und Sundern getragen würde, vor der Kommunalaufsicht keinen Bestand hätte, da er freiwillige Leistungen beinhaltet. So wäre jeglicher Finanzausgleich als freiwillige ­Leistung gewertet worden“, so Lins. Aber man will den interkommunalen Weg entkoppelt vom Bildungszentrum weitergehen: „Im Frühjahr werden beiden Räten Beratungsvorlagen für eine gemeinsame VHS zur Beratung vorliegen.“ Der Weg zur Lösung lag nahe, war aber zunächst nicht im Blick der Arbeitsgruppe: Die Berufsbildungsakademie der Kreis-VHS mit Sitz in Sundern wird neuer Träger des Bildungszentrums. Vorsitzender ist Klaus-Rainer Willeke. Bislang übernimmt das BBA Aus- und Fortbildung, wie etwa „ProBe“ oder verschiedene Bewerbungscenter im Kreisgebiet. „Wir haben das schon mit dem Finanzamt abgeklärt, die BBA behält ihre Gemeinnützigkeit, da wir mit dem Betrieb keine Gewinnmaximierung erzielen wollen, sondern nur den Erhalt sichern“, so Lins.

„Schwarze Null“

In absehbarer Zeit, etwa in drei Jahren, soll die schwarze Null im Etat des Bildungszen­trums geschrieben werden. „Erreichen wollen wir dies, in dem wir nicht nur an einer Stellschraube drehen, sondern an vielen, aber keine überdrehen“, so Klaus-Rainer Willeke. Der Weg von 260 000 Euro Zuschuss bis zur Null sei weit, der Kreis will aber in Zukunft noch etwa 70 000 Euro zusteuern. Erreicht wird das Ziel mit einer Verringerung der Pacht, durch den Wegfall einer Verwaltungspauschale an den Kreis, mit geringeren Personalkosten, durch das Schaffen von neuen Angeboten (Familien- und Jugendbereich) und mit einer leichten Erhöhung der Übernachtungen. Hinzu kommen Bildungsschecks in Höhe von zehn Euro, die die heimische Wirtschaft zum Jahresanfang kaufen kann: „Mir liegen schon Zusagen in fünfstelliger Höhe vor“, freute sich Willeke. Wenn die Schecks nicht benutzt werden, werden sie als Zuschuss angesehen. So wurde auch die Wirtschaft, die den Wegfall stark moniert ­hatte, ins Boot geholt. Letztlich freute sich Bürgermeister Lins: „Fast hatten wir kein Bildungszentrum mehr, jetzt haben wir mit den Gastwelten und dem BZ sogar zwei.“ Ab sofort können auch wieder Kurse über den 30. Juni 2011 hinaus gebucht werden, richtete Klaus-Rainer Willeke eine gute Nachricht an alle Nutzer.