Amecke. Das Wasser ist abgepumpt, die Aussicht dahin. Besucher lassen sich ihren Spaziergang am Amecker Vorbecken dennoch nicht vermiesen.

Aktuelle Bauarbeiten am Vorbecken in Amecke verändern die gewohnte Urlaubskulisse:. Die sieht normalerweise so aus: Die Sonne spiegelt sich auf dem Wasser am Amecker Vorbecken. Einheimische und Urlauber genießen den Anblick der idyllischen Kulisse der Sauerländer Natur. Um diese Bilder vor Augen zu haben, muss man sich wohl an den diesjährigen Frühling erinnern. Seit Juli ist das Vorbecken in Amecke nämlich nicht mehr wiederzuerkennen.

Da, wo vor wenigen Monaten noch Enten im Wasser planschten, stehen nun Bagger. Das Wasser wurde bereits vor einigen Monaten nach und nach abgepumpt. Einige Stellen sind nun so leer wie schon lange nicht mehr. Knapp 30 Jahre ist es her, dass die sogenannte Mastixschicht zuletzt erneuert wurde. Seit vergangenem Montag sind neben der Entnahme von Sedimenten auch weitere Bauarbeiten dazugekommen. Die Arbeiten sollen dabei noch voraussichtlich bis November andauern. Für die Bewohner Ameckes und die treuen Spaziergänger rund um das Vorbecken sind das zwar unschöne Neuigkeiten, doch an diesem sonnigen Tag stoßen wir auf viel Verständnis bei den Spaziergängern. Siegfried Rueck aus Balve ist einer von ihnen. Er fährt gemeinsam mit seiner Frau jeden Tag nach Amecke, um einen Spaziergang am Vorbecken zu genießen. Das sei mittlerweile einfach zum Alltag geworden.

Die veränderte Aussicht schreckt den 83-Jährigen dabei ganz und gar nicht. „Ich finde die Erneuerungsarbeiten gut, und mich interessieren die täglichen Fortschritte sehr“, berichtet der Sauerländer. Jeden Tag beobachtet er die aktuellen Arbeiten und Geschehnisse auf der Baustelle. Schade findet er es jedoch, dass die Bauarbeiten gerade in den Sommermonaten stattfinden müssen. Besonders leid tun ihm dabei die Urlauber, die extra für die schöne Umgebung und Aussicht angereist sind. Auch die halbseitige Sperrung der Fuß- und Radwege der Dammkrone in Amecke empfindet er als Spaziergänger als durchaus gefährlich: Im Moment können Radfahrer und Fußgänger nur einen Streifen zum Überqueren des Dammes benutzen. Dieser sei jedoch zu schmal, findet Siegfried Rueck. Besonders ängstlich sei er dabei, wenn es um schnellfahrende Radfahrer geht, die auf dem schmalen Stück an ihm und seiner Frau vorbeifahren wollen. Trotz der gewöhnungsbedürftigen Änderungen auf dem gewohnten Spazierweg rund ums Vorbecken möchte das Paar die Strecke nicht missen. Sie kommen weiterhin jeden Tag für ihren Spaziergang nach Amecke.

Ähnlich geht es auch Tanja Lumme aus Amecke, die das Vorbecken oft und gerne nutzt, um sich vom Alltag zu erholen. Joggen, spazieren gehen oder den Ausblick entspannt von einer Parkbank aus genießen, das steht weiterhin für sie auf dem Programm. Die Bauarbeiten schränken diese Aktivitäten für die 51-Jährige nicht ein. Sie zeigt sich verständnisvoll: „Die aktuelle Baustelle ist zwar nicht unbedingt schön, aber nötig. Über einige Jahre haben sich eben Sedimente eingespült, die jetzt entfernt werden müssen.“ Durch die Ankündigung der Bauarbeiten wusste Tanja Lumme auch schon früh Bescheid und konnte sich somit auf die vorübergehenden Veränderungen einstellen.

Drei Monate lang Baustelle

Was passiert am Damm? In den kommenden drei Monaten wird die Deckschicht aus Asphaltmastix, die die Oberflächendichtung des Erddamms vor UV-Licht, Sandschliff, Wellenschlag und Eisgang schützt, auf 1700 Quadratmetern Fläche vollständig abgetragen und danach neu aufgebracht.

Auch kleinere Schäden an der darunterliegenden Oberflächendichtung werden behoben. Die Mastixschicht auf der Oberflächendichtung von Dammbauwerken muss regelmäßig erneuert werden, damit die Dichtung selbst unversehrt bleibt und die Stand­festigkeit des Dammkörpers nicht gefährdet wird.