Enkhausen. Beim Laurentiusfest feiert der Ort in Sundern sein 850-jähriges Bestehen. Das ganze Dorf ist zwei Tage lang auf den Beinen
Schon in den frühen Morgenstunden haben sich die Frauen der örtlichen Kfd-Gruppe getroffen, um in liebevoller Kleinarbeit den Blumenteppich zu legen und den Ehrenbogen zu schmücken.
Grund für diesen intensiven Arbeitseinsatz am Sonntag ist das Laurentiusfest gewesen. Diesmal stand dabei auch noch ein stolzes Jubiläum im Fokus. Vor 850 Jahren fand der Ort Enkhausen urkundliche Erwähnung. Dieser Punkt wurde bereits am Samstagabend beim Auftakt des Festwochenendes in der Kirche St. Laurentius vom Festredner Dr. Hermann-Josef Schmalor aufgegriffen. Schmalor zeigte die Anfänge Enkhausens auf, als die Siedlung noch Ekkinkhusen hieß und das Kloster Wedinghausen mit Lebensmitteln versorgte.
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Der Experte für Bistumsgeschichte machte in seinem Vortrag deutlich, dass Enkhausen mindestens 850 Jahre alt ist. Eine formale Gründungsurkunde für den Ort gebe es nicht, es könne aber durchaus sein, dass Enkhausen noch älter ist. Die Rede Schmalors wurde von zahlreichen Gästen im Kirchenschiff verfolgt. Nach den intensiven Schilderungen und Einblicken in die Entwicklung Enkhausens klang der Abend bei einem zünftigen Imbiss aus.
Blumenteppich und Ehrenbogen
Der Sonntag wurde dann mit einem Festhochamt gefeiert, zu dem die Kfd-Frauen den eingangs erwähnten Blumenteppich und Ehrenbogen vorbereitet hatten. Die umliegenden Orte wie Stemel oder Oelinghauser Heide, die historisch gesehen zum „Alten Kirchspiel Enkhausen“ dazugehören, hatten Abordnungen der Schützenbruderschaften geschickt.
Pastor Otto Dalkmann erhielt während des Hochamts Unterstützung von Diakon Ferdi Hegemann. Dieser sorgte mitten während der Messe für eine Schrecksekunde. Hegemann war gestolpert und hinter dem Altar gestürzt. Gemeindemitglieder begleiteten den Diakon in die Sakristei. Bis auf eine kleine Verletzung blieb er allerdings unversehrt.
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Nach der anschließenden Prozession durch den Ort, bei dem Pastor Dalkmann die Monstranz über den Blumenteppich trug, endete der liturgische Teil des Sonntags in unmittelbarer Nähe zur Kirche. Dort hielt Pater Reinald Rickert die traditionelle Bergpredigt. Und dies zum insgesamt 30. Mal, wie Rickert in den einleitenden Worten feststellte. Der Pater richtete sich mit seinen Worten an „die lieben Laurentiusfreunde“ und erinnerte an das Schicksal des Heiligen in der Antike. „Kaiser Valerian, der Angst vor dem Christentum hatte, ließ Laurentius verbrennen. Gleichzeitig war es aber auch das Feuer der Begeisterung, mit der Laurentius die Worte Gottes verbreitete“, so Rickert.
Feuer und Asche als Symbole
Er betonte immer wieder, dass auch die Vergänglichkeit, also sinnbildlich die Asche, zum Leben dazugehöre. „Im Mittelalter, also der Zeit als Enkhausen das erste Mal erwähnt wurde, hatten die Menschen einen wichtigen Gedanken: einen guten Tod zu finden.“
Zugleich sei es auch ein Zeichen für die heutige Zeit. „Denn der Herrgott vergisst keinen. Auch Putin, Erdogan und Trump werden sich irgendwann vor Gott für ihre Taten verantworten müssen“, sagte Reinald Rickert.
Im Anschluss an die nachdenklichen Worte fand auf dem Festplatz im Schatten von St. Laurentius ein großes Fest statt. Auf die Besucherinnen und Besucher warteten zahlreiche kulinarische Leckerbissen. Natürlich durfte das im Sauerland so beliebte frisch gezapfte Pils dabei auch nicht fehlen.
Die Kleinsten fanden ihr Vergnügen auf einem Karussell. Für musikalische Begleitung sorgten u.a. die Oldiekapelle aus Hövel, die „Mundwerker“ und das Tambourkorps.
Bis in den frühen Abend hinein feierten die Menschen in Enkhausen „ihren“ Laurentius, den Schutzpatron des „Alten Kirchspiels“.