Stockum. Es dauerte nur wenige Minuten und 88 Schuss, bis Boris Gervelmeyer als neuer Stockumer Schützenkönig gefeiert wurde. Frau Christina ist Königin.
Schnelle Entscheidung beim Vogelschießen der St. Hubertus - St. Johannes Nepomuk Schützenbruderschaft Stockum.
Stockum- Die schönsten Fotos vom Vogelschießen
Boris Gervelmeyer holte um 9.23 Uhr mit dem 88. Schuss die Reste des bereits arg zerfetzten Holzadlers aus dem Kugelfang. Vorher hatte er sich ein kurzes und faires Rennen um die Königswürde mit vier weiteren Schützen der Stockumer Bruderschaft geliefert.
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Sprachlos waren nach dem Königsschuss seine Frau Christina und besonders seine Söhne Justus (9) und Lukas (12). Insbesondere Sohn Lukas hatte es die Sprache verschlagen. Freudentränen liefen dem Zwölfjährigen über die Wangen. „Ich weiß nicht was ich sagen soll, aber ich bin stolz, dass Papa jetzt Schützenkönig ist“, so der älteste Sohn der Königsfamilie.
Boris Gervelmeyer hatte über sein Vorhaben, Schützenkönig in Stockum zu werden, geschwiegen und nicht nur seine Familie damit überrascht. Er wollte damit seiner Frau Christina, die an seiner Seite regieren wird, ein Geschenk machen. Denn bereits vor 23 Jahren regierte die 43-Jährige in Stockum. „Ob ich es im kommenden Jahr zum Königinnenjubiläum 2025 meiner Frau bei den zahlreichen Konkurrenten geschafft hätte, weiß ich nicht. Deswegen habe ich in diesem Jahr schon mitgeschossen und das Glück gehabt“, so der Regent nach dem Schießen. Er tritt damit familiär in die Fußstapfen seines Uropas Bernhard Gervelmeyer, der in Stockum 1910/11 regierte.
Familie Gervelmeyer stolz auf den neuen Stockumer König
Sohn Justus hatte seinen Vater schon am Sonntag angespornt mitzuschießen, doch dass sein Papa das wirklich machen würde, hätte der Neunjährige nicht erwartet.
Boris Gervelmeyer ist Vertriebsleiter bei „Frisch-Licht“ in Arnsberg. Neun Jahre war er von 1997 an Adjutant der St. Hubertus - St. Johannes Nepomuk Schützenbruderschaft Stockum. Wie Frau Christina verrät, war es immer mal sein Traum, König der Stockumer Bruderschaft zu werden. Nun hat er sich seinen großen Wunsch erfüllt. Doch nach seinem Königsschuss musste er einen kleinen Moment zittern. Denn ein kleiner Span hing noch an der Schraube, der aber wenige Sekunden nach dem Schuss ebenfalls zu Boden fiel. Dann riss er die Arme in die Höhe und Sohn Justus kam auf ihn zugelaufen und fiel ihm in die Arme.
„Obwohl ich total überrascht bin, freue ich mich riesig, dass er Schützenkönig geworden ist“, so die neue Stockumer Regentin kurz nach dem finalen Schuss. Der 48-Jährige meinte, dass in der Familie schon lange über das Thema Schützenkönig gesprochen worden ist. Im Dorf ist er schon viele Jahre darauf angesprochen worden, Regent zu werden. „Ich habe das immer an mir abprallen lassen und in diesem Jahr keinem was von meinen Vorhaben erzählt. Wichtig war es mir, hiermit Erinnerungen zu schaffen“, so Boris Gervelmeyer. Als ehemaliger Fußballer ist er heute noch Mitglied beim SSV Stockum. Zudem hat er eine Forellenzucht.
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Brudermeister Manfred Dünnebacke ist mit dem Verlauf des Festes mehr als zufrieden. Auch am Sonntag herrschte hervorragende Stimmung und das Fest war erneut gut besucht. Er freute sich, dass die Zuschauer beim Vogelschießen ein spannendes Ringen mit fünf Bewerbern verfolgen konnten. „Das sieht man nicht überall, dass so viele Bewerber unter der Vogelstange stehen“. Am Nachmittag stand gleich das neue Königspaar im Mittelpunkt des letzten Festtages.