Endorf. Die schönsten Bilder des Vogelschießens in Sundern-Endorf: So wird der neue Schützenkönig Heiner Hoff gefeiert.
Nach einem steilen Anstieg über die Endorfer Straße erreichen die Schützenbrüder in Begleitung des Musikvereins Beckum die Vogelwiese. Das Schützenvolk findet ebenfalls den Weg an die Vogelstange. Gespannt und voller Vorfreude auf einen krönenden Abschlusstag des Schützenfestwochenendes füllt sich der Platz. Das Wetter hingegen zeigt sich nicht von der besten Seite für den Kampf um den neuen Schützenkönig.
Die schönsten Bilder vom Schützenfest in Endorf
Doch selbst der Regen kann das Volk sowie die Schützen nicht davon abbringen, den Vogel an den Kragen zu gehen. Um 8.55 Uhr eröffnet der amtierende Schützenkönig Fabian Bischopink das Vogelschießen und tritt somit sein Amt ab. Nun sind die Schützen gefragt. Es gilt den Vogel „Jüttnaar“ bis auf die letzten Holzspäne zu zerlegen. Das lassen sich die Schützenbrüder zu Beginn nicht zweimal sagen und gehen schnellen Schrittes an die Gewehre. Zunächst sind die Insignien des Viehs unter den Schützen besonders begehrt. Lukas Zilger nimmt zunächst das Zepter an sich. Gefolgt davon krallt sich Franz Wortmann die Krone und zuletzt nimmt Reiner Tillmann den Apfel des Vogels unter seine Fittiche.
Danach tritt bei den Anwärtern eine eher schleppende Stimmung ein. Immer wieder ist unter der Vogelstange kaum jemand in Sicht, der sich traut dem Vieh ein paar Schüsse zu verteilen. Somit bleibt der Vogel bis auf seine Insignien lange Zeit unberührt. Knapp eine Stunde nach Beginn des Schießens geht es dann aber langsam in die heiße Phase. Der Vogel scheint zwar noch einigermaßen ganz zu sein, aber er hängt laut dem Schießmeister nur noch an einem letzten Zipfel. Und so ist es auch. Um 9.57 Uhr bringt Heiner Hoff mit dem 175. Schuss den Körper samt rechten Flügel zum Fall. Damit ist er der neue Schützenkönig der Schützenbruderschaft St. Sebastian Endorf.
Kein unbeschriebenes Blatt
Doch das ist nicht das erste Mal für den 39-Jährigen Hauptmeister des Schützenvereins. Mit 22 Jahren war er bereits in Röhrenspring Schützenkönig. „Ich habe ein paar Jahre Pause gemacht“, berichtet er nun im Hinblick auf sein zweites Amt als Schützenkönig. Für ihn ändere sich nur der Ort. Als seine Schützenkönigin ernennt er seine Ehefrau Christin Hoff. Sie war damals auch schon als Schützenkönigin in Röhrenspring an seiner Seite. Die 34-Jährige Kauffrau für Versicherungen und Finanzen weiß zum Zeitpunkt des Vogelschießens noch gar nichts von ihrem Glück.
Christin ist mit ihren Freundinnen zum Frühstück verabredet. Dies sei über die Jahre eine Tradition am Schützenfestmontag geworden. Gerechnet habe sie mit dem spontanen Vorhaben ihres Mannes allemal nicht, berichtet Heiner. Selbst für ihn sei es eine überraschend spontane Aktion. „Meine Frau muss jetzt damit leben“, witzelt er über die Situation der nichtsahnenden Schützenkönigin.
Trotz spontanen Antretens bleibt die Freude des neuen Schützenkönigs nicht unbemerkt. „Ich wollte immer schon irgendwann wieder Schützenkönig werden“, macht der selbstständige Zimmermann deutlich. Der gebürtige Endorfer trifft dabei auch auf großen Zuspruch von seinem Schützenvolk. Denn er ist nicht nur durch die jahrelange Mitgliedschaft im Schützenverein Endorf bekannt. Seit seinem 18. Lebensjahr ist Heiner im Dorf auch Teil der freiwilligen Feuerwehr Löschgruppe.