Sundern. Die Stadt Sundern reagiert auf steigende Zahl von Ukraine-Flüchtlingen und bringt Unterkünfte in Schuss.

Der Krieg in der Ukraine hat weiterhin spürbare Auswirkungen bis in das Sauerland hinein: In Sundern wurden seit Kriegsbeginn – Ende Februar dieses Jahres – über 300 Menschen aus dem osteuropäischen Staat aufgenommen. Mit weiteren Flüchtlingsbewegungen sei „kriegsbedingt zu rechnen“, ist Sunderns Stadtverwaltung sicher; und nimmt – um die Neuankömmlinge menschenwürdig unterbringen zu können – eine mittlere sechsstellige Geldsumme in die Hand.

Die Standorte der Unterkünfte.
Die Standorte der Unterkünfte. © Manuela Nossutta / Funkegrafik NRW

Die Weichen für diese „außerplanmäßige Aufwendung“ in Höhe von exakt 327.000 Euro wurden bereits während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am 8. September per Dringlichkeitsentscheidung gestellt – nun muss der Rat der Stadt Sundern diesen Beschluss formell absegnen, am kommenden Donnerstag, 20. Oktober.

Tatsächlich besteht akut Handlungsbedarf: „Neben Zuweisungen durch die Bezirksregierung Arnsberg kommt weiterhin eine hohe Anzahl Ukrainer durch privates Engagement nach Sundern“, heißt es dazu aus dem Rathaus.

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Unterbringungsmöglichkeiten hingegen seien weitestgehend erschöpft. Die von der Stadt Sundern verfolgte Strategie der dezentralen Unterbringung von Geflüchteten – auch mit Blick auf deren Integration und der Verpflichtung der Stadt Sundern, eine menschenwürdige Unterbringung zu ermöglichen – habe sich bewährt.

Die Einrichtung von Notunterkünften, z.B. in Sporthallen, sollte daher das letzte Mittel sein.

Aus diesen Gründen ist es laut Verwaltung notwendig, die derzeit nicht bewohnbaren Unterkünfte Thomas Becket-Weg 2 / 2a und Settmeckestraße 3 im Ortsteil Sundern sowie das Haus Hochstraße 8 in Hachen zeitnah für die Unterbringung ukrainischer Geflüchteter wieder instand zu setzen:

„Damit das gelingt, sind umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich, für die im Haushaltsplan 2022 keine ausreichenden Mittel eingeplant wurden“.

Zügige Ausschreibung

Für die Instandsetzung der o. g. Unterkünfte sind diverse Gewerke zu beauftragen. „Vor dem Hintergrund derzeit eingeschränkter Baumateriallieferungen und Kapazitäten der Handwerker ist eine zügige Ausschreibung mit kurzfristigem Baubeginn nach der Auftragsvergabe zu gewährleisten“, legt sich die Verwaltungsspitze fest.

Für die Unterbringung, Betreuung und Versorgung ukrainischer Geflüchteter hat der Bund den Kommunen Mittel zur Verfügung gestellt. Die Stadt Sundern hat zwei Tranchen in Höhe von insgesamt rund 489.000 Euro erhalten.

Für die Ausführung der Baumaßnahmen müssen die benötigten Haushaltsmittel in Höhe von 327.000 Euro jedoch außerplanmäßig – aus dem Fachbereich 5 (Soziales/Ordnung) in den Fachbereich 3 (Stadtentwicklung) – übertragen und zur Verfügung gestellt werden.