Sundern. Stadtradeln-Kilometersammler Thomas Baehr aus Hagen sieht in Sundern bei Radwege-Infrastruktur noch viel Luft nach oben

„Ein voller Erfolg“, so beschreibt Sunderns Bürgermeister Klaus-Rainer Willecke die Teilnahme am diesjährigen Stadtradeln. Bei dem Projekt für Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität nahm die Stadt Sundern das erste Mal teil. Insgesamt 353 aktive Radelnde sammelten gemeinsam 84.770 Kilometer. Damit hätten sie 13 Tonnen Co2 im Vergleich zu einer Autofahrt auf selber Strecke eingespart.

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Doch das ist nicht der einzige Erfolg. Sundern belegte den Platz 291 von 1108 Teilnehmenden Städten in Deutschland. Besonders überrascht hat dabei auch der sechste Platz der insgesamt 117 Newcomern Deutschlands.

Das Projekt wurde nun mit einer Preisverleihung im kleinen Kreise abgeschlossen. „Wir beginnen das Projekt so, wie wir es auch begonnen haben“, so die verantwortliche Leiterin Jennifer Schmitt vom Stadtmarketing Sundern. Die Verleihung fand am Rathausplatz in Sundern statt. Dabei wurde in drei Kategorien unterschieden.

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Die dritte Kategorie verlieh Preise an die drei besten Teams mit den meisten gesammelten Kilometern pro Kopf. Das Team ADFC Sundern, geleitet von Thomas Gleisberg belegte den dritten Platz. Dicht davor das Team HUBIS, das von Hubertus Beltermann geleitet wurde. Den ersten Platz belegt jedoch das vom Gruppen-Captain Ivan Banovic geführte Team „Hot Dogs“ mit einer Kilometeranzahl von 746,8 km pro Kopf.

Thomas Baehr sammelte die meisten Kilometer beim Stadtradeln in Sundern.
Thomas Baehr sammelte die meisten Kilometer beim Stadtradeln in Sundern. © Lorena La Rocca

Die drei besten Teams mit den meisten gesammelten Kilometern insgesamt wurden in der zweiten Kategorie ausgezeichnet. Tillmann Wellpappe schaffte es auf Platz drei. Auf dem zweiten Platz landete der Bikeshop Sundern und auf dem ersten Platz das Team Kuhschisshagen. Zuletzt wurden in der ersten Kategorie die drei besten Radler mit den meisten gesammelten Kilometern gekrönt. Andreas Kemper belegte mit 1227,6 Kilometern den dritten Platz der Kategorie. Darauf folgte Ivan Banovic mit 1718,8 km. Den ersten Platz hingegen belegte Thomas Baehr, der sich mit seinem Endergebnis von 2245 km deutlich von den anderen Teilnehmern abhob.

Mehr Zeit beim Radverkehr einplanen

Der erstplatzierte Thomas Baehr gab Einblicke in die Hintergründe und Erkenntnisse seiner Teilnahme. Der 56-jährige Projektleiter aus „Kuhschisshagen“ wurde durch die Zeitung auf das Projekt aufmerksam. „Ich will da mitmachen“, war direkt für Thomas Baehr klar. Die Begeisterung zum Sport hat er jedoch schon früher entdeckt. Der Hobbysportler nahm oftmals schon an Wettkämpfen im Lauf- und Radsport teil. Für das Stadtradeln hat Thomas sein Hobby in den kompletten Alltag eingebaut. „Selbst die kleinsten Wege bin ich mit dem Fahrrad gefahren“, so Baehr. Mit dem Fahrrad zur Arbeit und nach dem Feierabend kreuz und quer durch das Sauerland, so habe der 56-jährige das drei-wöchige Projekt voller Ehrgeiz umgesetzt. Ob strahlender Sonnenschein oder starker Regen - nichts hat Baehr von dem täglichen Radfahren abgehalten.

„Alles eine Gewöhnungssache“, so betitelt es der Hobbysportler. Trotzdem gibt Baehr offen zu, dass es für ihn hart war. „Man hat weniger Zeit für die Familie“, so der 56-Jährige. Für ihn gab es dennoch keinen Zweifel. „Ich wollte Kuhschisshagen auf Platz eins führen“, macht er deutlich. Besonders als Trainer des SC Hagen-Wildewiese bezeichnet er sich als „Vorbild“.

Doch wie muss es sich anfühlen sich nun wieder ins Auto zu setzten, nachdem man drei Wochen nur mit dem Fahrrad gefahren ist? „Wenn ich jetzt mit dem Auto fahre, habe ich ein schlechtes Gewissen“, macht Thomas Baehr klar. Die Nachhaltigkeit sei auch für ihn ein wichtiges Thema. Daher will er auch nächstes Jahr wieder an der Aktion teilnehmen. „Es müssen mehr Menschen dazu animiert werden, die kurzen Strecken mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu bewältigen“, macht Thomas Baehr deutlich. Der Umwelt und seiner eigenen Gesundheit was Gutes tun, sollten laut Baehr Gründe genug sein, um das Auto mal stehen zu lassen.

Mit der App „RADar“ konnten die Teilnehmer Gefahrenstellen oder Verbesserungen der Radwege melden. Diese wurden anschließend an die Stadt übermittelt. Daran hat sich auch Thomas Baehr beteiligt. „Sundern liegt zurück mit dem Ausbau der Radwege“, macht der Hobbysportler deutlich. Trotzdem merke er, dass sich in dem Bereich etwas tun würde.