Sundern-Hachen. Die Polizei hat die B 229 in Hachen wieder freigegeben. Die Straße war seit 10 Uhr gesperrt. Arbeiten an defekter Gasleitung laufen weiter.

Das im Hachener Ortskern angestaute Wasser ist in der Nacht deutlich gesunken, bereits gegen Mitternacht wurde „ein Stückchen der B 229“ in der Ortsdurchfahrt wieder sichtbar.

Am Donnerstagmorgen dann aber das nächste Problem: Die B 229 war in der Ortsdurchfahrt Hachen seit etwa 10 Uhr wieder gesperrt. Es gibt Hinweise auf eine defekte Gasleitung an der Röhr. Einige Anwohner wurden vorsorglich evakuiert. Seit dem Mittag ist die Straße aber wieder für den Verkehr freigegeben.

Die B 229 in Hachen war am Donnerstagmorgen wieder gesperrt – Gasalarm!
Die B 229 in Hachen war am Donnerstagmorgen wieder gesperrt – Gasalarm! © WP | Matthias Schäfer / privat

Und es gibt ein weiteres großes Problem: Das Wasser läuft zwar inzwischen nicht mehr durch Türen, Fenster oder sonstige Öffnungen in die Häuser, doch der Grundwasserspiegel in Hachen ist stark gestiegen, so dass es sich „aus dem Untergrund“ einfach durch Ritzen im Kellerboden seinen Weg in die Keller sucht.

Anders stellt sich die Lage am Donnerstagmorgen in den Häusern neben dem Combi-Markt dar: Dort läuft das Wasser zunächst direkt auf die Parkplatzfläche und von dort in die Gärten der Nachbarhäuser – und auf verwinkelten Wegen weiter über uneben geteerte Flächen in die Keller.

Das Hochwasser der Röhr vor der Brücke am Kreisverkehr hat dazu geführt, dass das Parkdeck des Gebäudes dort komplett vollgelaufen ist. Eine der beiden Tankstellen an der Hachener Straße (B 229) soll regelrecht „abgesoffen“ sein. Die Firma Heuel am Lindhövel ist ebenfalls komplett vollgelaufen, eine Produktion dort ist am Donnerstagmorgen unmöglich. Die Renaturierungsfläche hinter der ehemaligen Firma Froh ist völlig ausgelastet, die Rinder sollen aber noch einen trockenen Platz an der Tiefenhagener Straße gefunden haben. Auf der Sportanlage des TuS Hachen ist laut TuS-Vorsitzendem Erwin Spreizer die Turnhalle vollgelaufen, der Fußballplatz hingegen wurde, anders als beim Nachbarverein TuS Müschede, bislang von den Fluten verschont. Die B 229 ist aber seit Donnerstagmorgen in den Ortsdurchfahrten Müschede und Hachen wieder in beide Richtungen befahrbar.

In Hachen weckt die Katastrophe Erinnerungen an die sogenannte „Katharinenflut“ im November 1890: Damals stand das Wasser in Hachen 1,90 Meter hoch, es gibt noch Markierungen an alten Häusern und ein Kreuz am Haus Westphal an der Hauptstraße, neben der Gaststätte Englisch (Burgschänke).

Für Donnerstagmittag, 13 Uhr, hat Sunderns Bürgermeister Klaus Rainer Willeke zu einer Pressekonferenz ins Rathaus eingeladen und wird dann über die Gesamtlage im Stadtgebiet informieren (wir berichten).