Sundern. Wegen der Pandemie ist die öffentliche Verleihung des Sunderner Heimatpreises zum zweiten Mal ausgefallen. Prämierte Projekte gibt es trotzdem.
Die Coronakrise hat das gesellschaftliche Leben auch in Sundern fast zum Stillstand gebracht. Wirklich? Nein, nur auf den ersten Blick – zumindest, was den Heimatpreis 2020 angeht.
Zwar musste die für Dezember vergangenen Jahres geplante Feier zur Verleihung „virusbedingt“ abgesagt werden – Preisträger hingegen gibt es schon. Diese sollten dann Ende März dieses Jahres auch öffentlich geehrt werden – doch auch diese Hoffnung zerschlug sich.
Erste Sieger aus Hagen
Mit dem Heimat-Preis würdigt die Stadt Sundern ehrenamtliches Engagement und innovative, nachahmenswerte Projekte im vielfältigen Bereich Heimat. Der erste Heimatpreis der Stadt Sundern (für das Jahr 2019) ging im Februar 2020 an die Initiative Dorfladen Hagen. Dort hatte man sich, nach Schließung des Ladens, auf breiter Ebene bemüht, wieder einen Laden zu erhalten. An der Initiative beteiligten sich viele Hagener und zeichneten Anteile, die sie zum Mitbesitzer des Ladens machen.
„Es würde die ehrenamtlichen Akteure sicher sehr freuen und ihren Einsatz anerkennen, wenn über ihre Projekte berichtet wird“, meint Kulturbüro-Leiterein Uta Koch. Recht hat sie – darum stellen wird die eingereichten Projekte und Preisträger im Folgenden kurz vor:
1. Preis
„So klingen die Gärten am Sorpesee – Matinee im Grünen“ des Kulturrings Sundern: Konzerte werden für jeden Menschen zugänglich und erlebbar gemacht. „Die Konzerte über eine Konzertreihe in offene Privatgärten zu bringen, fordert die Neugier auch bei jenen Menschen heraus, welche für gewöhnlich nicht zu einem Konzert gehen“, lobt die Jury, „die Konzerte verstärken die Kommunikation unter den Nachbarn, neue Kontakte werden geknüpft und eine offene Atmosphäre geschaffen.“ Sundern werde als kulturell interessante und außergewöhnliche Region etabliert.
2. Preis
Allendorfer Memory des Vereins „Fickeltünnes“ e.V. : Der Heimatverein Allendorf hat ein 72-teiliges Memory-Spiel mit Motiven aus Allendorf erstellt.
Dieses originelle Spiel wurde kostenlos an Familien mit Kindern, die Grundschule, die Offene Ganztagsschule (OGS) und an JungkolpingGruppen verteilt. Mit dem Memory gelingt es dem Verein, frühzeitig eine Identifikation mit Allendorf zu schaffen – alle Generationen kommen zum Spielen, und vor allen Dingen zum Erzählen, zusammen.
3. Preis
Erstellung einer Jubiläumsschrift zum 200-jährigen Bestehen und Verteilung als Schützenfestpaket – Aktion der Schützenbruderschaft St. Sebastian Hagen: Die Bruderschaft steht für Traditionspflege im Sunderner Ortsteil Hagen und somit für die Verbundenheit zwischen Menschen und ein solidarisches Miteinander. Das 200-jährige Jubiläum der Schützenbruderschaft wird dokumentiert in einer Jubiläumsschrift, die von den vielen traditionellen Besonderheiten des Dorfes – z.B. vom Tanz an der Eiche, den Schefferinnen oder dem Kindergarten-Schützenfest erzählt.
Zusammen mit einem speziellen Schützenfestpaket – mit diesem wurde es den Hagenern ermöglicht, in Coronazeiten im kleinen Kreis das Jubiläums-Schützenfest zu feiern – wurde die Jubiläumsschrift im Dorf verteilt. Dabei wurde auch die traditionelle Hutsammlung für Jugendliche in Not durchgeführt.
Weitere Projekte
„Dienstagstruppe“ des MGV Sangesfreunde Stemel: Der Männergesangsverein möchte Menschen einander näher bringen – das setzt er neben der regulären Chorarbeit mit seiner Dienstagstruppe um. Deren Aktive kümmern sich um die Pflege des Dorfes – das reicht von Instandhaltung der Wegekreuze über Hilfe bei Traditionsveranstaltungen bis hin zur Erstellung eines Wanderweges „Rund um Stemel“
Handgezeichnete Panoramakarte des Vereins Fickeltünnes für Allendorf: Ziel ist, Allendorf als Wanderziel bekannter zu machen. Attraktivität und Charakter der Landschaft werden in einer Panoramakarte dargestellt, die kostenfrei zu erhalten ist.
Musik an besonderen Orten, Musikverein Amecke: 2017 startete die Idee, Musik an besonderen Orten zu besonderen Themen zu spielen, z.B. das Konzert 2018 zum 100-jährigen Ende des Ersten Weltkriegs. Dieses zeigt, dass sich ein Musikverein musikalisch auch mit ernsten Themen und der Geschichte auf lokaler Ebene auseinandersetzt. Begleitet wurde das Konzert mit großformatigen Bildern von Soldaten aus Amecke und vorgetragenen Auszügen aus Briefen Gefallener.
Vertellekes, Dönekes und Schnack – Dorfhomepage www.Endorf.de : Der Heimatverein Endorf gibt mit dieser dörflichen Digitalisierung örtlichen Gruppen die Möglichkeit, sich auf den aktuellsten Plattformen gut zu präsentieren, Veranstaltungen und ehrenamtliche Arbeiten zu bewerben. Mit ein paar Klicks lassen sich Angebote schnell und einfach bekannt machen und austauschen.