Langscheid. Wie bereits im Vorjahr, bleiben die Campingplätze rund um den Sorpesee wohl ein weiteres Mal über die Ostertage geschlossen.

Ganz nah am Wasser ist nicht nur der Nordic-Familienpark am Sorpesee gebaut, sondern derzeit auch Martin Levermann: Dem Geschäftsführer der Sorpesee GmbH kommen beim Blick auf das durch Corona verhagelte Osterfest 2021 wahrscheinlich die Tränen?! „Grundsätzlich kann ich die Coronamaßnahmen nachvollziehen...“, räumt Levermann ein – schiebt aber prompt einen entscheidenden Aspekt hinterher: „...die Maßnahmen kommen nur viel zu spät.“

„Skandalös“ ist nach Meinung des Geschäftsführers der schleppende Ablauf bei den Impfungen – für ein Industrieland wie Deutschland sei das ein Armutszeugnis, so der Chef der Sorpesee GmbH.

Zwischen Hoffen und Bangen rund um die Talsperre

Nicht nur die Sorpesee GmbH leidet unter der Coronakrise – auch weitere Anbieter von Freizeitaktivitäten sowie Hoteliers und Gastronomen wünschen sich nichts mehr als ein baldiges „Aufweichen“ der harten Corona-Schutzmaßnahmen. In den kommenden Tagen möchten wir – in Form einer kleinen Serie unter dem Motto „Frust am Sorpesee“ – mit Menschen ins Gespräch kommen, die trotz Pandemie die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Normalität nicht aufgegeben haben.

Außerdem werde noch viel zu wenig getestet, meint Levermann; und verweist auf das sogenannte „Tübinger Modell“: „In der Stadt in Baden-Württemberg wird schon seit Monaten in der Fußgängerzone getestet – dort kann man gratis einen Schnelltest (nicht Selbsttest) machen lassen – und erhält dann eine Art ,Freikarte’ für den be­treffenden Tag. Damit kann man dann – an dem betreffenden Tag – quasi alles machen, weil man ja dann nicht infektiös ist.“

Er könne nicht begreifen, weshalb das nicht überall so gemacht wird – dann würde kein Lockdown benötigt – alle Geschäfte, Hotels, Kinos, Bäder usw. könnten öffnen – Zutritt jeweils nur mit „Freifahrt­schein“ oder Impfausweis. Doch davon scheint Sundern weit entfernt zu sein, obwohl die Einrichtung eines Testzentrums noch immer eine Option ist (mehr dazu auf der heutigen Lokalseite Arnsberg 1).

So bleiben die Campingplätze rund um die Talsperre wohl ein weiteres Mal über die Feiertage geschlossen. „Das war bereits Ostern 2020 der Fall – komplett“, blickt Martin Levermann zurück, „nach Ostern 2020 war Dauercampen dann wieder erlaubt, weil es keine touristische Übernachtung ist. Ferienhäuser und sonstige Mietobjekte durften wir 2020 ab Anfang März bis Mitte Juni nicht vermieten.“

Schon seit sechs Monaten ist wieder alles geschlossen

Frust am Sorpesee - unser Serienlogo
Frust am Sorpesee - unser Serienlogo © Aline Rinke | Aline Rinke

Von Mitte Juni 2020 bis Anfang November 2020 sei man dann zwar ausgebucht gewesen – doch seit Anfang November 2020 und noch bis mindestens 18. April 2021 dürfe man Ferienhäuser erneut nicht vermieten, das seien sechs Monate.

„Was danach kommt, das heißt, ob und wann wir die Häuser wieder vermieten dürfen, steht in den Sternen“, ärgert sich der Tourismus-Mann. Es könne halt niemand vorhersagen, wie sich die Pandemie entwickelt. Die Buchungslage über Ostern sei normalerweise sehr gut: „Wir waren – wie in den Vorjahren – ausgebucht, das Gleiche gilt für Weihnachten 2020 und Karneval 2021.“ Auch die Schwimmbäder (Hallenbad Sundern, Lehrschwimmbecken Hachen), das Haus des Gastes samt Minigolfplatz und E-Bike-Verleih sind seit 1. November 2020 geschlossen...

Neue Wohnmobilstellplätze

Lichtblick: Die Wohnmobilstellplätze „Unterm Damm“ sollen bis Ende April 2021 fertig gestellt sein. „Ich hoffe, dass sie dann auch genutzt werden können“, blickt Levermann voraus, „der Einführungspreis in dieser Saison beträgt 12 Euro/Wohnmobil je Übernachtung; Strom, Wasser, Entsorgungsstation sind vorhanden.“ Es handele sich um einen „Kurzreiseplatz“ (maximal drei Übernachtungen).