Sundern/Brenschede. Visbility lautet ein neues Schlagwort im Radsport - Sichtbarkeit. Der Brenscheder Wolfgang Hengesbach hat damit einschlägige Erfahrungen.
Die „Schwarze 13“ stand früher beim Sechstage-Rennen im Rampenlicht, doch im Sauerland auf schmalen Straßen ist schwarze Radkleidung nicht so gut. „Es ist gefährlich“, hat der Brenscheder Wolfgang Hengesbach, der oft mehrmals täglich von Brenschede nach Sundern und zurück fährt, dazu eine ganz genaue Meinung.
Gerade auf den engen Straßen in der Region komme es auf die Sichtbarkeit der Radfahrer an: „Zu ihrer eigenen Sicherheit.“ Auf Streckenabschnitten, wo sich Licht und Schatten durch Baumbewuchs am Straßenrand abwechseln, sei oft ein ganz in schwarz gekleideter Radler nicht oder nur spät zu erkennen. Natürlich, so Wolfgang Hengesbach müsse auch der Autofahrer angemessen fahren, und er müsse auch zum Autofahren tauglich sein (aktuelle Brille). Nach einschlägigen Erfahrungen spricht er jetzt schwarz gekleidete Radfahrer an und macht sie auf die Gefahr aufmerksam. „Viele zeigen sich ganz dankbar, wenn man ihnen die Situation aus der Sicht des Autofahrers schildert“, weiß der Brenscheder.
Eine Reihe von Möglichkeiten
Aber was kann die Radfahrerin und der Radfahrer tun, um sichtbarer zu werden. Dazu hat sich in den
vergangene Jahren ein neues Schlagwort in der Branche eingebürgert: Visibility - Sichtbarkeit. „Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten“, erklärt Bernd Pingel, Inhaber des Bikeshop an der Hauptstraße in Sundern. Man könne da schon mit geringen Mitteln wirkungsvoll anfangen: „Etwa mit den Rückstrahler, die mit einem Klettband um den Fußknöchel befestigt werden, alternativ auch am Oberarm getragen werden können“, erklärt Pingel. Andere Methoden sind kleine Blinklichter am Sattel, noch besser sei natürlich eine vollständige Lichtanlage, bei den modernen E-Bikes kein Thema mehr, dort ist sie vielfach integriert.
Helme schützen
Darüber hinaus kann der Radfahrer auch mit der Bekleidung etwas zu seiner Sicherheit beitragen: Farbige Helme kommen immer mehr in Mode, ob nun in neongelb, grün oder orange. Allerdings sind gerade auch schlamm und schwarz bei den Helmen ein Thema, vor allem aber bei Downhillern, die ohnehin nicht im Straßenverkehr unterwegs sind, sondern auf speziellen Pisten oder im Bike-Park. Immer stärker kommen neonfarbene Schuhe in Mode, ebenso die entsprechenden anderen Ausrüstungsgegenstände wie Handschuhe, Socken und Trikots, Regenjacken oder Überschuhe. „Dort wird oft schon mit einem reflektierenden Faden gearbeitet, mit dem im Rückenbereich reflektierende Symbole oder Linien kreiert werden“, weiß Bernd Pingel.
Hersteller setzen Forderungen um
Auch die Hersteller von Rädern und Zubehör liefern mit kleinen Reflexionsstreifen ihren Sicherheitsbeitrag: Etwa an der Rückseite von Rucksäcken, an Packtaschen, an Rahmenstreben oder im Sattelbereich wie an den Speichen. Hier geht es aber vor allem um die seitliche Sichtbarkeit. Ergänzend gibt es reflektierende Westen oder Schärpen. Im Prinzip also für jeden Geldbeutel etwas: „Nur man muss beim Start dran denken“, sagt Wolfgang Hengesbach abschließend. Er fährt auf seinem Motorrad immer mit Warnweste.