Wenig zufriedenstellend war die Lesermeinung zum ÖPNV, so gerade noch versetzt, aber zum Teil mangelhaft. Was sagen die Politiker dazu?

CDU: Intelligente Konzepte gefragt

Der stellvertretende Fraktionschef der CDU, Sebastian Booke.
Der stellvertretende Fraktionschef der CDU, Sebastian Booke. © CDU

Eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik, die sich auch auf den Tourismus erstreckt, benötigt eine funktionierende Infrastruktur. Der Verkehrsfluss im Röhrtal ist ein wesentlicher Punkt für den Erhalt unserer Wirtschaftskraft und muss durch intelligente Verkehrskonzepte verbessert werden. Hier gilt es die Trasse der Röhrtalbahn für einen besseren Verkehrsfluss nutzbar zu machen. Auch hat der Ausbau der „Bauernautobahn“ mit Anschluss zur A46 in Freienohl zur Entlastung der Röhrtrasse, der Ausbau des Fahrradwegenetzes sowie der Ausbau des ÖPNV für die CDU absolute Priorität.


Grüne: Freie Fahrt für Jugendliche unter 18 Jahren

Fraktiosnchef von Bündis 90/Die Grünen: Guido Simon
Fraktiosnchef von Bündis 90/Die Grünen: Guido Simon © Privat

Die „glatte Vier“ in diesem Bereich trifft unsere Wahrnehmung völlig: Die Busverbindungen gerade auf den Dörfern sind sogar mangelhaft. Maximal stündlich fährt dort ein Bus, am Wochenende meist gar nicht. Die Verbindung in angrenzende Städte ist nur mit einigem Umsteigen möglich. Wir setzen uns in diesem Zug für eine engere Taktung unter Anschluss an die Röhrtalbahn ein. Zusätzlich muss der ÖPNV günstiger werden: Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr müssen generell kostenfrei fahren können! Für alle anderen möchten wir ein 365-Tage-Ticket (1 Euro pro Tag) einführen.

SPD: Mix der Verkehre

Lars Dünnebacke ist der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Sundern.
Lars Dünnebacke ist der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Sundern. © SPD Sundern

Die zukünftige Gestaltung des Nahverkehrs ist ein Kernthema der SPD Sundern. Wir dürfen uns hier keinesfalls abhängen lassen und fordern deshalb die Röhrtalbahn so schnell wie möglich zu reaktivieren. Denn wir haben nur zwei Möglichkeiten: Entweder Schienen ohne Bahnverkehr, oder eine attraktive, reaktivierte Bahnstrecke. Der Mobilitätsmix in Sundern muss neu gedacht werden. Autos, Fahrradverkehr, Bahnverkehr, Güterverkehr, alles soll und muss sich ergänzen und darf nicht gegeneinander ausgespielt werden. Besonders in unserer ländlichen Region ist dieser Mix notwendig.

FDP: Chancen zur Teilhabe aller Menschen

Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat Sundern: Rüdiger Laufmöller
Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat Sundern: Rüdiger Laufmöller © Privat

Auch im Nahverkehr brauchen wir eine Digitalisierungsoffensive. Autonomes Fahren bietet eine Chance für selbstbestimmte Mobilität und gesellschaftliche Teilhabe auch für diejenigen, deren Mobilität derzeit eingeschränkt ist. Wir wollen stufenweise und kontinuierliche Verkehrspolitik, um die Mobilität aller bedarfsgerecht zu erhalten. Dazu gehört der weitere Ausbau des ÖPNV in alle Ortsteile, die Vernetzung der Rad-und Fußwege sowie die Anbindung an die Autobahn für die östlichen Gewerbegebiete in Richtung Freienohl. Eine Reaktivierung der Röhrtalbahn lehnen wir unter den jetzigen Verkehrsbedingungen mit vier kreuzenden Übergängen in Sundern, Hachen und Müschede ab.

Bürger für Sundern: Endlich den ZOB bauen

Werner Kaufmann ist Vorsitzender der Bürgerpartei „Bürger für Sundern“ im Stadtrat Sundern.
Werner Kaufmann ist Vorsitzender der Bürgerpartei „Bürger für Sundern“ im Stadtrat Sundern. © Bürger für Sundern

Wir möchten, dass alle Dörfer mit der Kernstadt vernetzt sind und Schnellbuslinien Sundern mit Arnsberg und Neheim verbinden. Wir setzen uns für die Prüfung und Errichtung eines Zentralen Omnibusbahnhofs in Sundern ein. Unser Ziel ist, dass alle Grundschüler kostenlos zur Schule befördert werden. Der Bürgerbus muss unterstützt werden und weitere Bürgerbuslinien bedarfsgerecht eingerichtet werden. Die Nutzung von E-Fahrzeugen muss gefördert werden. Dieses schützt das Klima und kann Wohn- und Lebensqualität steigern. Das Radwegenetz ist auszubauen. Die unterschiedlichen Mobilitätssysteme wie Bürgerbus, Röhrtalbahn, Park-and-Ride oder Car-Sharing müssen sich ergänzen, um optimale Mobilität für die Menschen, auch mit Behinderungen, zu ermöglichen.

Wir sind Sundern: Kinobus installieren

Chef der Bürgerpartei „Wir sind Sundern“ (WiSu), Hans Klein aus Amecke.
Chef der Bürgerpartei „Wir sind Sundern“ (WiSu), Hans Klein aus Amecke. © WISU

Es reicht nicht, von dem Öffentlichen Personen-Nahverkehr zu träumen. Es muss gehandelt werden. Ortschaften mit schlechten oder Ortsteile ohne Verbindungen müssen an das Verkehrsnetz des ÖPNV angebunden werden. Um umweltbewusstes Denken zu stärken, muss der ÖPNV im Angebot und Preis attraktiv werden. Strecken, die aus der Verkehrsplanung herausgenommen wurden, müssen neu betrachtet und teilweise reaktiviert werden. Die Anschlussmöglichkeit an andere Linien sollte mit direktem Umsteigen oder mit geringen Wartezeiten mit allen Linien möglich sein. Dafür müssen wir alle Verkehrsgesellschaften im Verkehrsgebiet mit ins Boot holen. Es wäre eine Bereicherung, an Samstagen einen Kinobus (Kleinbus) nach Arnsberg zu installieren