Sundern. Erst seit sechs Wochen steht es fest: Auch 2020 gibt es eine Matinee in Grünen, mit etwas abgespecktem Programm und nur in Sunderner Gärten.

Beinahe hätte es auch die „Matinee im Grünen“ erwischt: Doch beim Kulturring Sundern und bei den Veranstaltern um den Langscheider Pianisten Benedikt ter Braak und seine Ehefrau Rebecca hat man Lösungen gefunden, die nun die sechste Veranstaltungsreihe trotz Corona möglich machen. Start ist am 23. August.

Begonnen haben die Vorbereitungen schon im vergangenen Herbst: „Das ist immer so, da werden die ersten Strukturen gelegt“, sagt Schriftführer Jürgen ter Braak, der seinen Sohn und seine Schwiegertochter unterstützt. Doch genau als in die enge Planung gehen sollte, auch schon die ersten Zusagen eingetrudelt waren, habe sich die Pandemie entwickelt. Zunächst wurden alle Bemühungen gestoppt, einige Gruppen und angefragte Musiker hätten wegen der unklaren Lage auch ihre Angebote storniert.

Re-Start vor sechs Wochen

„Los ging es dann wieder vor sechs Wochen“, berichtet Kulturring-Vorsitzende Andrea Schulte-Lohgerber. Schnell war auch klar, dass die sechste Auflage nicht wieder über die Städte Sundern, Arnberg und Balve verteilt sein könne: „Das wäre zuviel Aufwand“, so Jürgen ter Braak. Und mitten in diese Planungen für vier Konzerte gab es auch noch einige Ausfälle von Gärten. So sagte etwa die Sauerland-Klinik angesichts der sich wieder verschärfenden Lage ab. „Dafür haben wir größtes Verständnis, und es klappte mit Alternativen“, so ter Braak.

Nun startet die Matinee-Reihe am Sonntag, 23. August, in Hagen bei Familie Krischer (Am Herscheid 10). Dort wird die Gruppe „Der Grüne Salon“ Jazz und deutsche Schlager aus den 20er bis 40er Jahren bieten. Die Gruppe hat sich auf Frauen spezialisiert, somit sind Lieder von Lotte Lenya, Marlene Dietrich und Hildegard Knef zu hören.

Am darauffolgenden Wochenende, 30. August, spielt die Musik im Garten von Familie Schlicker in Stockum (Bachstraße 14a). Es erwartet die Gäste dann Klezmer-Musik vom Feinsten mit der Gruppe „Tovte“, einem Quintett aus Köln. Dort war sie als Straßenband unterwegs, bis sie spontan zu einer jüdischen Hochzeit eingeladen wurde. Danach änderte sich alles.

Kleine Veränderungen

Für die folgenden Konzerte gibt es eine Neuerung: Bei einem Doppelkonzert spielt die Gruppe „Chronatic“

am Samstag, 5. September, um 18 Uhr an der Langscheider Antonius-Kirche und am Sonntag, 6. September, im Garten des Hofcafés in der Röhre 22 in Sundern. Die Zuhörer erleben „Crossover“: „Robbie Williams steigt zu Vivaldi auf die Bühne, Bon Jovi rockt mit Beethoven“, umschreiben die Musiker des Quartetts ihre musikalische Ausrichtung. Es wird also ein wilder Ritt durch die Musikgeschichte.

Somit gibt es bei den 2020er Gartenkonzerten wieder zwei Premieren: Einmal das Doppelkonzert und das Konzert in Hagen: „Da waren wir noch nie“, sagt Andrea Schulte-Lohgerber. Sie lobt vor allem das große ehrenamtliche Engagement der Helfer und der Familie ter Braak. Sie erfreut, dass die Konzertreihe „trotz der ungewöhnlichen Zeiten“ nun stattfindet. Der Kulturring Sundern hat die Reihe nach einem Beschluss fest in sein Jahresprogramm eingebaut, nachdem die Förderung im Leader-Programm 2019 ausgelaufen war: „Jetzt müssen wir es alleine stemmen“, sagt Jürgen ter Braak dazu.

Sponsoren sichern ab

Doch die Macher können positiv nach vorne blicken: Für 2020 haben sich eine Reihe lokaler Sponsoren gefunden, aber mit Westlotto auch ein überregionaler Partner: „Darauf sind wir stolz, denn das zeigt die Strahlkraft, die diese Veranstaltung über das Sauerland hinaus hat“, sagt Andrea Schulte-Lohgerber.