Amecke. Investoren für Amecker Ferienpark stellen ihre Pläne in nicht öffentlicher Info-Runde detailliert vor. Erster Bauabschnitt mit 135 Häusern.

Die Geschäftsleitung der Helma AG will laut eigenem Bekunden keinesfalls von der geplanten Anzahl von 350 Häusern im Ferienpark Amecke abweichen. Für einen ersten Bauabschnitt – Umfang: 135 Ferienhäuser – hat der Bauträger jetzt bei der Stadt Sundern einen Bauantrag gestellt.

So lauten die wichtigsten Erkenntnisse aus einer „Informationsveranstaltung“, zu der die „Helma“ am Mittwochabend eingeladen hatte. Allerdings waren die Infos nicht für eine breite Öffentlichkeit bestimmt: Der Anwalt der Helma Ferienimmobilien GmbH, Ulf von Danckelmann, aus Travemünde angereist, und die beauftragte Architektin Katja Steiger stellten den geladenen Mitgliedern des Rates der Stadt Sundern das Projekt „Feriensiedlung in Amecke“ vor.

„Gebirgs-Resort Winterberg“ in Planung

Die Helma Ferienimmobilien GmbH ist bereits im Sauerland aktiv, plant das „Gebirgs-Resort Winterberg“.

Dort, im Südosten des Hochsauerlandes, entstehen insgesamt vier Appartementhäuser mit 72 Ferienwohnungen und zehn weitere Eigentumswohnungen.

Der Vertriebsstart für diese Wohnungen erfolgt bereits am
1. September 2020.

Die Helma Ferienimmobilien GmbH ist seit Ende 2010 Unternehmenstochter der Helma Eigenheimbau AG – ein Massivhaus-Anbieter mit Sitz in Lehrte bei Hannover.

Pressevertreter waren im „Frühstücksraum“ der Schützenhalle in Amecke nicht zugelassen; allerdings waren jedoch auch nur 24 Ratsmitglieder anwesend. „Wohl wegen der Ferienzeit?“, vermutet Hans Klein, der für die Partei „Wir sind Sundern (WISU)“ vor Ort war.

„Überraschend“ habe der Firmen-Anwalt mitgeteilt, dass die Helma AG einen Bauantrag für einen ersten Bauabschnitt mit den anfangs erwähnten 135 Ferienhäusern bei der Stadt eingereicht habe, berichtet Klein.

Klage eingereicht

„Obwohl der Antrag auf Vorbescheid vom Bauamt der Stadt wegen der am 9. April vom Rat beschlossenen Veränderungssperre abgelehnt worden ist“, merkt der Amecker dazu an. Dagegen wiederum hat die Helma AG Klage eingereicht (wie berichtet).

Ulf Freiherr von Danckelmann habe weiterhin ausgeführt, dass die Helma AG lediglich Wohngebäude erstellt – ohne jegliche Infrastruktur für den Park. „Also keine Freizeitanlagen, kein Schwimmbad, keine Gastronomie oder Einkaufsmöglichkeiten“, folgert Hans Klein. Dies gehöre nicht in das Konzept der Helma AG, habe der Jurist von der Ostseeküste diese Strategie kommentiert.

Eingeschossige Bauweise

WISU-Politiker Klein begrüßt die eingeschossige Bauweise, den Umfang der Anlage – 350 Häuser – lehnt seine Partie jedoch entschieden ab. Auf seine Frage, ob die Helma AG sich denn vorstellen könne, die Anzahl der Häuser zu halbieren, habe Herr von Danckelmann aber deutlich gemacht, dass die Geschäftsleitung des Bauträgers keinesfalls von der geplanten Anzahl von 350 Häusern abweichen wird. Eher könne diese Zahl noch nach oben gehen.

Dieter Latzer – wie Klein Ratsmitglied in Reihen der WISU und wohnhaft in Amecke – habe die Helma AG daraufhin aufgefordert, jetzt auch alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt über die geplante Baumaßnahme zu Informieren. Es sei wichtig, „eine Entscheidung auf das Votum der Bürger stützen zu können“. Für eine Bürgerversammlung seien sowohl die Schützenhalle in Amecke oder auch die in Sundern – trotz der geltenden Corona-Beschränkungen – geeignet.

„Sollte die Helma allerdings auf der Anzahl von 350 Häusern bestehen, ist es sinnvoll, vor weiteren Gesprächen zunächst das Urteil des Verwaltungsgerichts Arnsberg abzuwarten“, merkt Hans Klein dazu an. Mit einem Urteil sei im Frühjahr des nächsten Jahres zu rechnen.

Anfrage bleibt unbeantwortet

Auch Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel wohnte der nicht öffentlichen Veranstaltung bei.

Die am Donnerstagmorgen erfolgte Anfrage dieser Zeitung nach einer Stellungnahme zu den Ergebnissen bzw. Informationen, welche die Helma AG am Mittwochabend über ihren Rechtsbeistand verkündete ließ der Sunderner Verwaltungschef aber bislang (noch) unbeantwortet.