Sundern. Mit einem großen Bahnhof wurd in der Stadtgalerie die Ausstellung eröffnet. Sie zeigt auch den Menschen Heinrich Lübke aus Enkhausen.
Er war ein Sauerländer durch und durch, ein Mann aus Sundern. Am gestrigen Sonntag ist in der Stadtgalerie Sundern die Ausstellung „Heinrich Lübke – 125 Jahre“ im Beisein zahlreicher Gäste eröffnet worden.
Vor dem Staatssekretär Klaus Kaiser, dem Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff, dem Bürgermeister Ralf Peus aus Bestwig, dem stellvertretenden Arnsberger Bürgermeister Peter Blume und weiteren Gästen sprach Sunderns Bürgermeister Ralph Brodel.
Dank an die Sunderner Kulturbeauftragte Uta Koch
Sein erster Dank gelte der Gestaltung der Ausstellung durch die städtische Kulturbeauftragte Uta Koch, sagte Brodel zur Eröffnung. Die Ausstellung lasse eine Handschrift erkennen, auf die viel Engagement in der Vorbereitung zurückgehe. „In dieser Ausstellung wird Heinrich Lübke wieder lebendig“, lobte Brodel.
Es sei schon etwas Besonderes, den Mensch Lübke als „unser Eigen“ bezeichnen zu können. Er sei der Bundespräsident von Enkhausen, der von Sundern und der Bundespräsident des Sauerlandes, sagte Brodel in seinem Grußwort.
Ralph Brodel: „Als Bürgermeister von Sundern bin ich besonders stolz“
So habe die harte und schroffe Art Lübkes ihn als Sauerländer Charakter gezeichnet, mit dem er auch oft beschrieben worden sei. „Als Bürgermeister von Sundern bin ich besonders stolz“, sagte Brodel.
Jeder in Sundern habe wohl seine ganz eigenen Erinnerungen an Heinrich Lübke, wie zum Beispiel die an den „Heiermann“, ein Fünf-Mark-Stück, das mit seinem Konterfei gepresst worden sei.
Lübke hatte besonderen Charakter
Lübke habe als Mensch aber auch einen besonderen Charakter gehabt, der unter anderen bei den Skatrunden in Enkhausen deutlich geworden sei. Und mit Herbert Laufmöller, der als Polizist auch Personenschützer für Lübke in Sundern gewesen sei, komme der Bundespräsident der Stadt ganz nahe.
„Heinrich Lübke war der Bürger-Bundespräsident, der selber auch aktiv Politik machte“, so der Bürgermeister, was nicht bei allen auf Zustimmung gestoßen sei. In Erinnerung rief Brodel, dass Lübke ein Treiber der ersten großen Koalition gewesen sei und zudem einer der Väter der Welthungerhilfe. Damit habe Lübke sein Augenmerk trotz Verzicht im eigenen Land auch auf die dritte Welt gerichtet, was ihm hoch anzurechnen sei.
Heinrich Lübke und dessen politische Arbeit wurden oft verkannt
Er selbst, so Brodel, sei von der Ausstellung begeistert, die ein breites Bild des Lebens und Wirkens von Heinrich Lübke spiegele. „Man wird in die damalige Zeit förmlich hineingesogen.“ Heinrich Lübke und seine politische Arbeit sei oft genug verkannt worden. Die Ausstellung solle das jetzt ins rechte Licht rücken.
Gezeigt werden in der Stadtgalerie zahlreiche Exponate aus der Epoche Lübkes. So sind große Fotos zu sehen, die Einblick in das politische Arbeiten des Staatsmannes geben. Daneben zeigt die Ausstellung auch viele Gegenstände wie Möbel, Zeitschriften, Bilder, Gebrauchsgegenstände und mehr, die typisch für die Zeit Lübkes waren.
Enges Zeitfenster für Aufbau der Exponate
„Wir haben viele Leihgaben bekommen, für die wir dankbar sind“, so Uta Koch, die die Ausstellung konzipiert hat.
Drei Wochen Zeit habe es nur gegeben, um einen Teil der Exponate, die ursprünglich in Enkhausen gezeigt werden sollten, in der Stadtgalerie unterzubringen.
Die aus dem Leben von Wilhelmine Lübke hätten dabei leider keinen Platz gefunden und eigentlich auch eine eigene Ausstellung verdient.
Lübkes hat vier Regierungsformen erlebt
So versuche die Ausstellung, die Politik Heinrich Lübkes aus seiner Zeit in die heutige Zeit zu tragen.
Ziel sei es, ein Zeitgefühl zu vermitteln, das den ehemaligen Bundespräsidenten in seiner Zeit verorte. Schon allein die Tatsache, dass Lübke vom Kaiserreich bis zur Demokratie vier Regierungsformen erlebt habe, die er zum Teil selber mitgestalten konnte, sei etwas Außergewöhnliches.
Dank an die Leihgeber und Unterstützer
Mit Bürgermeister Brodel zusammen gehe der Dank für die Ausstattung der Ausstellung unter anderen an viele Leihgeber und Unterstützer wie den Museumsverein Sundern, die Sparkasse Arnsberg-Sundern oder das Autohaus Hengesbach. Dort soll der alte Dienstwagen Lübkes auch noch nach dem Ende der Ausstellung zu sehen sein.