Sundern. Bluten die kleinen Orte in Sundern langsam aus? Die SPD aus dem „Alten Testament“ findet ja und möchte mehr Förderung von der Stadt Sundern.

Die SPD im „Alten Testament“ hat sich jetzt mit dem langzeitig vorkommenden Angebotsdefizit an städtischen Baugrundstücken in den Ortsteilen beschäftigt. Die Vorstandsrunde des SPD-Ortsvereins war sich einig: Ein Grund für das kommunale Dilemma ist die weitgehende Privatisierung der Wohnungsbauentwicklung.

Eigentümern der im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Bauflächen würden die Vorfinanzierung der Kosten für die Bebauungsplanung und der Erschließung zur Auflage gemacht, stellt die Runde ebenfalls fest. Die Folge sei fatal: „Können diese Bedingungen nicht erfüllt werden, wird der Wohnungsbau auf den betroffenen Flächen für unbestimmte Zeit ungewiss oder er kommt nicht zu Stande“, sieht die SPD im „Alten Testament“ die Crux.

In diesem Zusammenhang stellen sich für die Sozialdemokraten Fragen zur konstruktiven und zeitlichen Realisierung des vom Stadtrat beschlossenen Flächennutzungsplanes entsprechen der Darstellungen. Kritikwürdig: „Die Zuständigkeiten für die Vergabe von Bauplätzen an die bauwilligen Flächeneigentümer bzw. Investoren überlassen“, sagt die SPD mahnend zu einer einseitigen Auslegung der Bautätigkeit.

Aufgabe städtischer Kompetenz

Die langjährigen Erfahrungen bestätigen, dass infolge der Aufgabe wesentlicher städtischer Kompetenzen für den Wohnungsbau, nicht alle Nachfragen an Baugrundstücken in Ortsteilen und Regionen befriedigt werden können, hält der Ortsverein fest.

In dem vor kurzem erschienen lokalen Zeitungsbericht zum Thema „Stadtentwicklung für weniger Menschen“ wird bestätigt, dass „die Nachfrage nach Bauplätzen vielerorts hoch sei, gleichzeitig aber sei abzusehen, dass es mit sinkender Bevölkerungszahl mehr Leerstände in den ländlichen Kommunen geben werde.

Tatsache ist, so die SPD im „Alten Testament“, dass die jahrelange Vorhersagen über die in Folge des Demografischen Wandels zu erwartenden Leerstände in den Dörfern, beispielsweise in der Region „Altes Testament“ bisher weder eingetroffen noch längerfristig zu erwarten sind“, sagen die Politiker voraus.

Keine Pläne, keine Maßnahmen

Der genannte Artikel, so heißt es in der Stellungnahme der SPD-Ortsvereins um den Vorsitzenden Udo

Hoffmann, beinhalte kein Wort über Pläne, geschweige denn konkrete Maßnahmen, mit dem Ziel die Folgen des demografischen Wandels begrenzen.

Die Politiker nehmen hingegen in der Öffentlichkeit andere Meinungen wahr: „Es verstärkt sich der Eindruck, dass sich die verantwortlichen Stadtplaner mit dem prognostizierten Schrumpfungsprozessen der Einwohnerzahlen in großem Ausmaß und mit der Reduzierung der ortsnahen Infrastruktur abgefunden haben“, kritisiert der Ortsverein „Altes Testament“ diese Haltung. Weiter heißt es in der Stellungnahme: „Eine Sachlage, die dem Anspruch der vielen Dörfer auf Zukunftsfähigkeit nicht gerecht wird.“

Mehr Priorität

Die SPD aus dem „Alten Testament“ spannt dann den Bogen zu vielen aktuellen Berichten über ganz andere Zustände in den Städten: „Wir sprechen uns in einer Zeit des landesweiten akuten Wohnungsmangels für eine dezentrale, soziale und bedarfsgerechte Wohnungsbauplanung aus“, fordert der Vorstand des Ortsvereins. Nach seiner Ansicht geht es bei diesem Thema „um eine Schwerpunktaufgabe, die in der Kommunalpolitik Sunderns Priorität einnehmen muss.“