Sundern/Hachen. Nach fünf Monaten steht fest: Der Bürgerbus Röhrtal ist in Hachen gut angekommen, nach Balve lüber Beckum läuft es eher schleppend.

Wenn man die nackten Zahlen betrachtet, ist der Bürgerbusverbund in Sundern mit dem neuen Bürgerbus „Röhrtal“ in Hachen sehr zufrieden: „Mit einem Fahrgastaufkommen von 200 bis 250 im Monat sind wir deutlich über unseren Erwartungen“, sagt der Geschäftsführer des Bürgerbus-Verbundes, Michael Breier.

Das auch weiterhin stetig steigende Aufkommen an Mitfahrern sei für eine neue Linie, die ohnehin nur am Vormittag fahre, „sehr ordentlich“, findet auch Breiers Stellvertreter Norbert Vedder. Man sei gut im Spiel, vor allem aber spreche man das Klientel an, das in der Vorbereitung auch immer Zielgruppe gewesen sei: Senioren, denen der Fußweg in das neue Zentrum von Hachen rings um den Kreisverkehr in Hachen-Süd zu weit sei. Die vier Fahrten am Vormittag würden allein dieses Aufkommen bringen.

Neues Klientel

Zusätzlich gibt es aber - mit zunehmender Laufzeit des Busses - neues Klientel: „Auch in Enkhausen und Hövel haben einige Bürger die Vorteile erkannt“, sagt Michael Breier. Ein Fahrgast mit Einkaufstasche bestätigt die Aussage beim Fototermin Montagmorgen am Umstieg am Rewe-Markt am Kreisverkehr. Aber auch die Flüchtlinge, die im Enkhausener ehemaligen Seniorenwohnheim untergebracht sind, nutzten immer mehr den Bus, bestätigt Vedder.

Nach Balve schleppend

Noch etwas mau sei die Fahrt in Richtung Balve-Beckum, erklärt Michael Breier. „Die Menschen in der S

tadt Sundern nutzen aber die Linie auch, vor allem um zum Augenarzt oder ins Fitnesscenter zu kommen“, weiß Norbert Vedder aus Erfahrung. Kritik übt Michael Breier am Verhalten der Märkischen Verkehrsbetriebe (MVG): „Von dort kommt null“, bemängelt der Geschäftsführer die fehlende Unterstützung der MVG, die es im HSK durch entsprechende Verknüpfungen mit den Bussen von WVG und RLG gebe. „Von der MVG wird keine Notiz an dieser Möglichkeit genommen. Wir überlegen, ob wir nicht mit dem Bürgerbus Balve neue Projekte angehen, etwa die Weiterfahrt nach Neuenrade oder nach Menden, die oft gefordert wird“, erklärt Breier, derzeit sie es aber noch nicht darstellbar.

„Wir sind froh, dass wir im April die Initiative ergriffen haben und den Bürgerbus Röhrtal gestartet haben“, erklärt Breier. „Hachen ist gut angekommen“, zieht er sein Fazit nach einem Drittel der Probezeit, die noch bis zum 31. März 2020 läuft. Doch es gibt auch Schattenseiten: „Die vierte Fahrt ist fast immer leer“, erklärt Vedder. Auch an der Sauerland-Klinik gebe es nur wenige Fahrgäste: „Dort wäre es wegen der morgendlichen Anwendungen der Patienten besser, dass man nachmittags fährt.“ Manchmal fahre auch jemand von Rewe aus zurück ins Wohngebiet Siepenstraße.

Was wird im März?

Sorgenfalten allerdings bilden sich auf der Stirn von Breier und Vedder, wenn sie an den Nachhall der Fahrerwerbung denken: „Da kam aus Hachen nichts. Wir haben Fahrer und Fahrerinnen aus Sundern, Stemel, Langscheid und Linnepe, aber aus Hachen keinen.“ Das müsse anders werden, sonst sei man zu einer Veränderung gezwungen: „Im Januar stehen die Gespräche über die Zukunft an“, so Breier. Und es gehe auch um einen neuen Bus für die Röhrtal-Linie, wenn sie fix werden solle: „Wir fahren ja derzeit mit dem alten Bürgerbus, der eigentlich schon ausrangiert war.“