Enkhausen. . Er ist der große Sohn von Enkhausen, und somit auch von Sundern: Heinrich Lübke. Am 14. Oktober jährt zum 125. Mal seine Geburt.
Beides gehört im Bewusstsein der Bundesrepublik untrennbar zusammen: Enkhausen und Heinrich Lübke. Deshalb soll die Erinnerung an den früheren Bundespräsidenten, der zwischen 1959 und 1969 erste Mann im noch jungen Staate war, gewürdigt werden. Denn am 14. Oktober vor 125 Jahren wurde Lübke geboren.
„Es fallen etliche Jubiläen zusammen“, berichtet bei einer Pressekonferenz Bürgermeister Ralph Brodel im Heinrich-Lübke-Haus in Enkhausen. So auch der Beginn der ersten Amtszeit vor 60 Jahren und der Abschied aus dem Amt vor 50 Jahren. „Wir haben dazu nachdrücklich den Bundespräsidenten eingeladen. Leider ist das nicht möglich“, sagt Brodel zur Botschaft aus dem Bundespräsidialamt. Denn ein Präsident komme nur zu runden Anlässen: „Leider, leider“, fügt Brodel hinzu.
Kranzniederlegung geplant
Es gebe aber weitere Planungen, wie eine Kranzniederlegung am Grab auf dem Friedhof in Enkhausen. Auch da habe man sich um entsprechende Musikkapellen auf Bundesebene bemüht, um den Großen Zapfenstreich zu spielen. „Die Planungen haben wir jetzt mit Rücksichtnahme auf den neuen Lübke-Verein und dessen Planungen eingestellt“, sagt Brodel.
Nun steht aber ein Programm mit vier Säulen. Das hat vor allem die
Verein zum Gedenken an Heinrich Lübke hat sich gegründet
Heinrich Lübke, zweiter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, würde am 14. Oktober 125 Jahre alt.
Zu diesem Anlass wurde nun der Verein zum Gedenken an Heinrich Lübke gegründet. Die Gründungsversammlung fand in Enkhausen statt.
Zweifellos gehört Heinrich Lübke zu den berühmtesten Töchtern und Söhnen der heutigen Stadt Sundern. Nach einem großen Festakt zum 45-jährigen Todestag des ehemaligen Staatsoberhauptes im April 2017 mit mehr als 120 Gästen aus Politik und Gesellschaft hat sich eine Initiative entwickelt, die das Gedenken an Heinrich Lübke in der Region – aber auch darüber hinaus – erhalten möchte.
Kulturbeauftragte im Rathaus Sundern, Uta Koch, konzipiert. „Wir möchten alle Menschen in der Region aufrufen, um ihre persönlichen Erinnerungen an Heinrich Lübke zu erzählen“, erklärt sie die erste Säule Da geht es dann um Erlebnisse wie die Auszahlung des 5-Mark-Stücks, genannt Heiermann, das der Bundespräsident bei Heimatbesuchen immer in seiner Manteltasche in ausreichender Zahl trug. Geplant ist am Ende neben Presseveröffentlichungen auch ein kleines Heft mit diesen kleinen und hoffentlich bunten Erinnerungen.
Gegenstände aus der Zeit gesucht
Die nächste Säule ist eine Sonderausstellung im Heinrich-Lübke-Haus in
Enkhausen mit dem Titel „Was verbinde ich mit den Jahren 1959 bis 1969?“ Die Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, Gegenstände zu bringen, die sie mit den 50er und 60er Jahren in Verbindung bringen. Diese sollen für die Zeit der Ausstellung zwischen dem 3. und 20. Oktober in Enkhausen in der Gedenkstätte ausgestellt werden. „Die Gegenstände werden bis zum 2. September in meinem Büro im Rathaus entgegengenommen“, so Uta Koch. Persönlich hoffe sie, dass auch ein Petticoat abgegeben würde: „Das würde sehr schön zu der kleinen Sammlung mit Schrank und Nierentischchen passen.“
Multimediale Aufarbeitung
Die dritte Säule ist ein Schulprojekt: In einer multimedialen Auseinandersetzung mit dem Thema Heinrich Lübke soll die Persönlichkeit näher beleuchtet werden. Das Ergebnis wird anschließend im Heinrich-Lübke-Haus gezeigt. Gewonnen werden konnte das Städtische Gymnasium für dieses Projekt.
Flankiert wird alles von einer Diskussion- und Vortrags-Veranstaltung, die die Stadt mit der VHS Arnsberg-Sundern plant. Ein Thema ist dabei etwa die Rolle Lübkes in der Entwicklungshilfe, in der er Vorreiter war. Ein genaueres Konzept folgt noch in Kürze.