Sundern. . Acht Bürgerbusse aus acht Kommunen trafen sich jetzt in Sundern an der Realschule. Anlass war das 20-Jährige des Bürgerbusses Sundern.

Zusammen mit acht Bürgermeistern beteiligter Städte und Gemeinden sowie hochrangigen Politikern feierte der Bürgerbusverbund Sauerland-Hellweg den „Tag der Bürgerbusse“. Auf dem Gelände der Realschule stieß man außerdem auf 20 Jahre Bürgerbus Sundern an. Dazu konnte vom Vorstandsvorsitzenden des Bürgerbusverbundes und Begründer, Michael Breier, auch der Bürgerbus „Röhrtal“ als neue Linie eingeweiht werden. In der Festveranstaltung ehrten die Bürgermeister jeweils Fahrer aus ihren Bürgerbus-Vereinen.

Name ist Programm

Bürgermeister Ralph Brodel begrüßte Amtskollegen aus sieben weiteren am Bürgerbus beteiligten Kommunen. „Der Name ist Programm“, stellte Brodel dazu fest. Aus eigener Kraft habe sich die Bewegung Bürgerbus entwickelt, die vor allem durch ehrenamtliches Engagement getragen werde. Brodel lobte, dass mit der dritten Linie beim Bürgerbus Sundern jetzt auch Kreisgrenzen überwunden werden könnten. Der vermeintlich kleine Schritt habe jedoch eine große Symbolwirkung. Zusammen mit den großen Linienbetreibern gebe es nur ein Miteinander und niemals ein Gegeneinander.

20 Jahre Erfolg

Die Idee des Bürgerbusses in Sundern sei von 20 Jahren Erfolg geprägt, so Brodel. Das sei allein den ehrenamtlich engagierten Menschen zu verdanken. „Sie sind Herz und Seele des Bürgerbusses“, so Bürgermeister Brodel. Zudem mache die „kleine Größe“ der Bürgerbusse eine andere Streckenführung möglich. Schön sei, dass die großen Busbetreiber die Idee der Bürgerbusse an vielen Stellen positiv mittragen würden. Stellvertretend für alle Fahrer bedankte sich Brodel bei Judith Frieling (Sundern), und Reinhard Schmitt (Balve) für ihren Einsatz.

Dr. Sigrun Richter, Pressereferentin der DB Westfalenbus, lobte die gute

Team-Zusammenarbeit. Bürgerbusvereine könnten nur mit Unterstützung vieler Ehrenamtlicher rollen. „Die Röhrtallinie ist ein Zugewinn für den Bürgerbus“, lobte Dr. Richter. Sie unterstrich im Weiteren, dass die Bürgerbusvereine nur von Ehrenamtlichen getragen würden, die sich engagieren. Aus dem Kreis der anwesenden Bürgerbus-Fahrer wurden anlässlich des 20-jährigen Bestehens die neun Fahrerinnen und Fahrer aus Sundern mit einem Geschenk der DB Westfalenbus bedacht.

Als SPD-Landesvorsitzender und Verkehrspolitiker im Deutschen Bundestag dankte Sebastian Hartmann für den Einsatz: „Bürgerbusse sind eine Erfolgsgeschichte und sorgen für Mobilität in ländlich schwachen Regionen.“ Zudem gehe vom Konzept auch eine Stärkung des Zusammenhalts in der Gesellschaft aus. Bürgerbusse könnten eine Antwort auf der Frage von Mobilität geben und seien eine gute Ergänzung zum bestehenden ÖPNV-Angebot.

Dank an alle Kollegen

Sein großer Dank gelte, so Michael Breier, den vielen Kollegen, die sich in die Erfolgsgeschichte einbringen. Die Bürgermeister der acht am Verbund beteiligten Kommunen bedankten sich stellvertretend für alle bei jeweils einem Fahrer bzw. einer Fahrerin, die eine Tischuhr geschenkt bekamen. Zum Abschluss durfte sich Michael Breier ebenfalls über ein Geburtstagsgeschenk freuen.

Jungernfahrt am Montag

Jungfernfahrt in Hachen: 8.43 Uhr macht sich Norbert Vedder mit dem

Premiere im Bürgerbus in Hachen mit Fahrer Norbert Vedder und Fahrgast Raimund Engelhardt.
Premiere im Bürgerbus in Hachen mit Fahrer Norbert Vedder und Fahrgast Raimund Engelhardt. © Matthias Schäfer

neuen Bürgerbus der dritten Sunderner Linie, der B 10 (Röhrtallinie), auf die erste Runde durch Hachen und das Umland. Gleich am REWE-Markt am Kreisverkehr steigt Raimund Engelhardt zu. Der Hachener, der am oberen Krähenberg wohnt, ist gehbehindert. „Der Bürgerbus ist für mich eine gute Möglichkeit, die anderen Buslinien zu erreichen oder auch meine Einkäufe aus dem Ort nach Haus zu bekommen, ohne steil bergauf laufen zu müssen“, erklärt er unserer Zeitung.

Ein konkretes Ziel hat Engelhardt an diesem Morgen nicht: „Ich fahre mal die ganze Runde mit, auch um zu sehen, wo der Bus hält und was man so machen kann mit dieser neuen Möglichkeit“, sagt er. Am Ende der ersten halben Runde des neuen B 10 steigt er beim Netto-Markt aus und nimmt den R 25/S 20, um nach Sundern zu fahren: „Ich nutze schon lange den ÖPNV“, bestätigt er.

Noch nicht alle Haltestellen fertig

Auf der Runde durch Hachen steigt während der Jungfernfahrt dann niemand mehr zu. Zum Teil sind die Haltestellen noch nicht gekennzeichnet, zum Teil gerade im Aufbau und auch schon fertig. „Wir müssen jetzt die Möglichkeit für unseren Ort bekannter machen“, sagt Klaus Plümper, der mit Sebastian Rüßmann zu den Initiatoren der neuen Bürgerbus-Linie zählt.

Angesprochen werden sollen auch die Patienten aus der Sauerland-Klinik. Fahrer Norbert Vedder weiß von den anderen Linien, dass erst mal die komplette Infrastruktur stehen muss: „Damit die Menschen wissen, wo sie einsteigen können.“

Treffen mit Balver Bus in Beckum

Der Bus fährt zunächst nur an den Wochentagen von Montag bis Samstag, Start ist um 8.43, 9,43, 10.43 und 11.43 Uhr bei REWE. Nach der Runde durch Hachen führt die Linie über den Sportplatz zum Pläsken und Valstadt zum Friedhof Enkhausen, dann nach Estinghausen, Hövel bis Balve-Beckum, Ankunftszeiten sind um 9.23 und 11.23 Uhr am dortigen Feuerwehrgerätehaus, Ankunft in Hachen dann jeweils 20 Minuten später.