Amecke. . Ein Ko-Dorf an der Sorpe? Die CDU findet es gut, die SPD sieht darin weniger eine Chance als ein Risiko.

Im Vorfeld der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am Donnerstag, 28. März, (17.30 Uhr/Sitzungssaal) hat sich die SPD-Fraktion zum Thema „Ko-Dorf“ positioniert. Sie lehnt die Realisierung in der beabsichtigen Form ab. Die CDU-Fraktion hatte im Februar den Bürgermeister gebeten, mit dem Investor aus Berlin Kontakt aufzunehmen. Inzwischen war er (wie berichtete) vor Ort. Eine weitere Idee hat die FDP; Sie möchte die baurechtlichen Voraussetzungen für eine Vermarktung der ehemaligen Freibadfläche in Amecke schaffen. „Neben einer reinen Veräußerung der hochpreisigen Grundstücke zur Wohnbebauung wäre auch eine langfristige Verpachtung an die Sorpesee GmbH, die dann z.B. Ferienhäuser ( Fintalos)in Eigenregie vermarktet, denkbar“, so Rüdiger Laufmöller und Hanns-Rüdiger Fehling.

Falscher Ansatz

„Ein Dorf im Dorf, das sich ganz bewusst nicht in die gewachsenen dörflichen Strukturen integrieren will, stellt für die Entwicklung des Dorfes eher Risiko als Chance dar und ist letztendlich nicht nachhaltig“, befürchtet Jürgen ter Braak, stellv. Vorsitzender des SUI-Ausschusses. Für die SPD sei es grundsätzlich zu begrüßen, dass mehr Menschen in dieser Stadt leben und arbeiten. Ob dieses Arbeiten dann als selbstständiger Dienstleister oder als Beschäftigter im „Home Office“ stattfindet ist dabei egal. „Dazu sind aber keine Extrasiedlungen in Amecke oder woanders erforderlich, sondern dafür ist die Einbindung in die vorhandene Siedlungsstruktur erforderlich“, so ter Braak.

Bezahlbarer Wohnraum fehlt

In vielen Stadtteilen seien die infrastrukturellen Voraussetzungen gegeben. Anders als Frederik Fischer, der „Erfinder“ des Ko-Dorfs, halten die Sozialdemokraten die Entwicklung einer eigenständigen, parallelen Logistikstruktur mit den städtebaulichen Entwicklungszielen insbesondere Ameckes für nicht vereinbar. Befürchtung: Schaffung von teurem Wohnraum „für eine privilegierte Gruppe“. Dringender werde in der ganzen Stadt bezahlbarer Wohnraum für kleine und mittlere Einkommen benötigt, so die SPD.