Sundern/Schwerte. . Sundern möchte dabei sein, permament. Denn das ist wichtig, um eine Marke zu setzen und bekannt zu werden. Denn Hausärzte fehlen bald überall.
Das leidige Thema hausärztliche Versorgung stand bei der Premiere des berufspolitischen Frühstücks beim Hausärzteverband Westfalen-Lippe in Schwerte im Mittelpunkt. Dabei auch Vertreter der Stadt Sundern, die sich seit Monaten mit dem Medikus-Projekt auf eine ganz individuelle Art dem Thema nähert. „Wir wollen bewusst an diesen Dingen teilnehmen“, so gestern Bürgermeister Ralph Brodel dazu.
Wie kann man Mediziner gewinnen?
Wie können Städte und Kreise junge Mediziner für sich gewinnen? Und wie setzt sich der Hausärzteverband für mehr Nachwuchs in den Hausarztpraxen ein? Das waren weitere Fragen, zu den Experten und
30.000 Mitglieder bundesweit im Hausärztebund organisiert
Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe e.V. ist ein Zusammenschluss und die Interessenvertretung hausärztlich tätiger Ärztinnen und Ärzte in Westfalen-Lippe und der drittgrößte der 17 Landesverbände des Deutschen Hausärzteverbandes.
Mit knapp 30.000 Mitgliedern bundesweit ist der Deutsche Hausärzteverband e.V. der größte Berufsverband niedergelassener Ärzte in Deutschland und Europa.
Die 17 Landesverbände setzen sich für die Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte regional gegenüber Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen, Krankenkassen und Landesministerien ein.
Weitere Informationen unter www.hausaerzteverband-wl.de
Betroffene aus der Landespolitik, Kreise und Städten sowie der Ruhr-Universität Bochum im Schwerter „Freischütz“ Antworten suchten. Fachkompetenz war mit Christel Bayer, Leiterin der Stabsstelle zur Förderung der Allgemeinmedizin aus dem NRW-Gesundheitsministerium, und Prof. Dr. Horst Christian Vollmar, Leiter der Abteilung für Allgemeinmedizin an der Ruhr-Universität Bochum, gegeben. „Viele Kolleginnen und Kollegen in den Hausarztpraxen sind über 60 Jahre alt und werden in absehbarer Zeit in den Ruhestand gehen, der Bedarf an jungen Hausärzten, die nachrücken, wird immer größer“, sagte Anke Richter-Scheer, 1. Vorsitzende des Hausärzteverbandes Westfalen-Lippe. Finde sich für eine Praxis kein Nachfolger, sei das für die betroffenen Patienten oft ein großes Problem. „Daher ist ein gemeinsamer Austausch wichtig, um zu schauen: Welche Ideen gibt es und wo kann man sich unterstützen.“
Genau an dieser Stelle setzt Sundern an: „Wir schauen sehr genau, wenn wir zu solchen Terminen gehen, welche anderen Modelle sehen die Hausärzte, um solche Lücke in der Zukunft zu schließen.“ Man wolle, so Bürgermeister Brodel, eine klare Allianz aufbauen, um davon profitieren zu können. In Schwerte hat Brodel dann über die Zusammenarbeit mit der Universität in Siegen im Rahmen von „Medikus“ berichtet. „Wir werden auch weiterhin an dem Thema dran bleiben“, versicherte er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. „Denn das muss man permanent tun, nicht nur punktuell.“ Auch der Hausärzteverband habe ihm zu verstehen gegebene, dass man die Stadt Sundern als wichtigen Gesprächspartner sieht: „Der Hausärzteverband begrüßt so aktive Kommunen.“
Ein schöner Beruf
Er setzt sich schon seit mehreren Jahren aktiv in der Nachwuchsarbeit ein. Mit der Initiative „Zukunft Praxis“ will er angehenden und jungen Medizinern Lust machen auf den Hausarztjob und über die möglichen Wege in die Praxis informieren. „Wir wollen zeigen, wie abwechslungsreich, anspruchsvoll und schön unser Beruf ist“, so Richter-Scheer, die selbst eine Hausarztpraxis betreibt.
Neben Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen werden im Rahmen der Nachwuchsinitiative Workshops rund um das Thema Niederlassung, ein Mentorenprogramm und Stammtische angeboten. Die nächste Vortragsveranstaltung findet am morgigen Donnerstag, als Auftakt zum Westfälisch-Lippischen Hausärztetag in Münster statt. „In Münster berichten wir auf Wunsch wieder über das Thema Medikus“, so Brodel. „Wir signalisieren: Hier ist Sundern.“