Amecke. . Das ist einiges nicht rund gelaufen am Sorpe-Vorbecken: Denn der Käufer der Halbinsel hat noch immer keinen Kaufvertrag.
Gähnende Leere auf der Halbinsel am Amecker Vorbecken. Das ist es, was gerade am vergangenen Super-Vorfrühlingswochenende die zahlreichen Ausflügler erkennen mussten. Die meisten von ihnen kennen keine Hintergründe, stellen nur fest, dass das Provisorium aus den Vorjahren verschwunden ist. Unsere Zeitung sprach gestern mit dem Fachbereichsleiter Städteplanung, Umwelt und Infrastruktur, Lars Ohlig, über die offensichtliche Misere am Vorbecken.
„Ärgerlich“, so bezeichnet Ohlig, was durch das schöne Wetter der vergangenen Tagen offenkundig geworden ist. In der morgigen Ratssitzung (17.30 Uhr, großer Sitzungssaal) wird er die Fragen beantworten, die die CDU-Fraktion aktuell ins Rathaus geschickt hat.
Vorhaben trennen
Zunächst muss man aber zwei Dinge trennen, nämlich das geplante
Altlasten bei der Sorpesee GmbH im Rat
Das Thema Sorpe beherrscht am Donnerstag den Rat. Neben der Halbinsel geht es um eine Entscheidung des Rates, wie man mit Altschulden bei der Sorpesee GmbH verfährt.
Dazu hat die Kämmerin drei Lösungen aufgezeigt. Ob es eine Entscheidung im Rat gibt, steht nicht fest, weil die Politik noch viele Fragen zu diesen Altlasten hat. Etwa, wie es zu diesen gekommen ist und ob sie etwa in der Vergangenheit durch Kredit abgedeckt waren. „Das muss man sich zunächst mal erklären lassen“, so CDU-Ratsherr Tim Hoffmann.
Es geht um eine Summe von 669.866 Euro, die die Stadt zu übernehmen hätte, um die Altverluste nach Jahresabschluss der Sorpesee GmbH 2008 – 2012 für die Auftragsgeschäfte Kurbetrieb und Bäder in Höhe abzudecken.
Bauvorhaben „Waterfront“ auf der Halbinsel und das bisher von einem privaten Betreiber geöffnete Provisorium „AIRStop“. Fakt ist, dass im Hauptausschuss am 14. Juli 2018 von politischer Seite alles klar war: Der Amecker Johannes Becker kann die Halbinsel kaufen. Er stellte dort sein Projekt „Waterfront“ vor. In der Folge gab es am 27. September im Rat einen einstimmigen Beschluss, die Halbinsel an Becker zu verkaufen. „Danach folgten diverse Termine mit Becker und dem Ruhrverband, um gewisse Rahmenbedingungen und Abstimmungen zu besprechen“, berichtete gestern Lars Ohlig unserer Zeitung. Nun aber ziehe es sich, aus Sicht des potentiellen Käufers, aber auch aus Sicht der Stadt.
Rückmeldung aus Essen fehlt
Letztlich fehle aber noch die abschließende Rückmeldung des Ruhrverbandes, um den Kaufvertrag abzuschließen. Dies könne bedingt sein durch einen Wechsel im Flächenmanagement des Ruhrverbandes, sieht Ohlig eine Begründung. Die Stadt vermittele derzeit zwischen den beiden Seiten und versuche, den Kauf abzuschließen.
Die gähnende Leere auf der Halbinsel hängt damit zusammen: „Es gab
Überlegungen des bisherigen privaten Betreibers die Gastronomie bis zum Baubeginn geöffnet zu halten“, erklärt Lars Ohlig. Allerdings habe eine Abstimmung zwischen dem Käufer und dem Betreiber im vergangenen Jahr zu der Einigung geführt, dass man das Provisorium nicht wieder eröffne, unter der Prämisse eines viel früheren Kaufvertrages. „Nun ist es äußerst ärgerlich, denn im Dezember wurde schon alles, was zum ,AIR-Stop’ gehört, abgebaut“, so Lars Ohlig weiter.
Umplanung unterstützt
Ein weiteres Hemmnis in den Verhandlungen ist der Wunsch des Investors über die Halbinsel hinaus auch weitere Flächen zwischen Promenade und Landstraße zu kaufen. Dort sollen eine Lieferzone für das „Waterfront“ und auch Mitarbeiterparkplätze entstehen sowie die Mülltonnen platziert werden: „Das ist übrigens eine Sache, die wir voll unterstützen, da sich sonst die Nutzungsfläche am See verkleinern würde“, sagt Fachbereichsleiter Lars Ohlig. Allerdings habe man gerade in dieser Frage klären müssen, ob die Weiterung der bisherigen Projektplanung den Förderrichtlinien der Regionale 2013 widerspreche, so Ohlig weiter. Dazu wären einige Gespräche notwendig gewesen.