Langscheid. Im Zeichen der Hilfe stand das Patronatsfest in Langscheid: Vor allem Festredner Paul Stapel berichtete über die Facendaarbeit in Brasilien.

Mit einer Messe und anschließendem Beisammensein in der Schützenhalle wurde am Samstag das Patronatsfest in Langscheid gefeiert. Seit Jahren schon kümmert sich der Männergesangverein (MGV) Westfalia Langscheid um die Ausrichtung und Gestaltung des Antonius-Festes, das sich über die Jahre den Status eines Dorf- und Gemeindefestes erarbeitet hat. In diesem Jahr stand vor allem der erste Teil des Patronatsfestes in der Langscheider Kirche im Zeichen der Hilfe für Schwächere.

Festredner in der Antoniusmesse war Pastor Paul Stapel aus Arnsberg, der über seine Arbeit in der und für die Fazenda de Esperanca berichtete. Vor seinen Amtsbrüdern, Diakon Ferdi Hegemann, Vikar Guido Ricke und dem ehemaligen Langscheider Pastor Gisbert Wisse sowie Fahnenabordnungen der Schützenbruderschaften Langscheid und Enkhausen, der Katholischen Frauengemeinschaft und der Feuerwehr nutzte Pastor Paul Stapel die Gelegenheit.

Kontakte nach Brasilien

Der Geistliche erzählte der Gemeinde in der gut besuchten Kirche, dass er seinen Kontakt zur Arbeit der Fazenda in Brasilien geknüpft habe. „Der Kontakt zu den Straßenkindern dort hat mich sehr beeindruckt und mir einen Blick auf das gelebte Wort Gottes gegeben“, erzählte er von seinen Eindrücken in Lateinamerika.

Er berichtete von der Gründung der ersten Fazenda in Brasilien, die sich

Bau der Antonius-Kapelle nicht genau feststellbar

Schon früh hatten die Langscheider eine Kapelle, die dem Hl. Antonius gewidmet war. Deren genaues Entstehungsdatum steht nicht fest. Vor allem im 14. Jahrhundert erfreute sich der Hl. Antonius große Beliebtheit.

Dendrologische Untersuchungen des Holzes zum Ortsjubiläum 2007 weisen bei den Kehlbalken auf das Jahr 1357 bzw. 1360 hin, die jüngsten auf 1735.

zunächst nur um die Kinder auf der Straße gekümmert habe, dann aber auch die Drogensüchtigen im Land betreute. Der Gemeinde machte Stapel deutlich, dass er dabei immer eine Antwort auf die Frage gesucht habe, wie er persönlich helfen könne. Eindrucksvoll konnte Stapel schildern, wie er stets das Gespräch mit Kindern und Jugendlichen geführt habe und dabei auch Schlimmes erfuhr. „Das Leben hier in Deutschland ist das krasse Gegenteil“, so der Pastor, „von den Armen in Brasilien gibt es viel zu lernen.“ Es sei ein Geschenk, Menschen zu begleiten, die aus irgendwelchen Gründen in der Gesellschaft abgerutscht seien.

Anderen Zeit schenken

Beeindruckend konnte Pastor Stapel dabei den Besuchern der Messe vermitteln, dass es etwas Schönes ist, seine Zeit an andere zu verschenken. Die Kirche, so Stapel, brauche heute gelebtes Evangelium. „Versuchen Sie in ihrem Alltag das Wort Gottes zu leben!“, rief der Festredner den Gästen zu, die mit Applaus am Ende der Rede antworteten.

In der Schützenhalle wurde das Antoniusfest schließlich mit einem geselligen Teil bei Speisen und Getränken fortgesetzt. Die Sänger des MGV sorgten sich um Verpflegung der Gäste, und der Musikverein Langscheid trug zum musikalischen Teil des Festes bei. In einem Grußwort dankte der Vorsitzende des MGV Langscheid, Franz-Josef Wienecke für die Rede Stapels. Er warb ferner für das Chorprojekt „Großer Männerchor Sorpesee“, das im März starten soll.