Sundern. . Patronatsfest St. Johannes hebt Zusammenarbeit zwischen evangelischer und katholischer Kirche hervor. Spaß mit Kabarettistin Ulrike Böhmer.

Alljährlich erinnern sich die Menschen aus Sundern an ihren Schutzpatron – zugleich auch der der St. Johannes Evangelist-Gemeinde. Das gemeinsame Patronatsfest „St. Johannes“ wurde am Donnerstagabend mit einem feierlichen Gottesdienst und einer anschließenden Zusammenkunft im Johanneshaus gefeiert. Die Feier mit dem Hausherrn Pfarrer Stefan Siebert und weiteren Geistlichen stand ganz im Zeichen der Fortschritte in der Ökumene, der Zusammenarbeit zwischen der evangelischen und katholischen Kirche in Sundern. In diesem Jahr wurde der Empfang von der Kirchengemeinde ausgerichtet.

Einladung an die „Evangelen“ aus Sundern

Schon zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Pfarrer Stefan Siebert nicht nur seine katholischen Amtsbrüder, die im Pastoralteam tätig sind oder als Ehemalige an der Feier teilnahmen: Auch Pfarrer Martin Vogt von der evangelischen Kirchengemeinde Sundern kam ein besondere Rolle beim Patronatsfest zu – er hielt das geistliche Wort zur Eucharistiefeier in einem gut gefüllten Gotteshaus.

Während der Feier bekräftigte Siebert noch einmal die Einladung an die „Evangelen“ aus Sundern, während des Neubaus des Gemeindezentrums ein katholisches Gotteshaus für ihre Messen in Sundern nutzen zu dürfen.

Arbeiten am neuen Gemeindezentrum starten 2019

Der Empfang zum Patronatsfest St. Johannes wir im jährlichen Wechsel von der Stadt ­Sundern und der Kirchengemeinde ausgerichtet.

Im Januar 2018 hatte sich das Presbyterium der evangelischen Kirche für einen Entwurf eines Hagener Architektenbüros zum Umbau der Kirche entschieden.

Die Arbeiten am neuen evangelischen Gemeindezentrum könnten 2019 beginnen.

„Dass ich hier das geistliche Wort sprechen darf, ist keine Selbstverständlichkeit“, sagte Pfarrer Martin Vogt, verbunden mit einem Dank für die Gastfreundschaft. Vogt betonte, dass Abriss und Neubau an der Kirche viel für die Gemeinde bedeuten. „Durch die uns angebotene Gastfreundschaft erwarten wir zudem besondere Begegnungen“, so Vogt weiter. Schon am Beispiel des beliebten Weihnachtsliedes „O Du fröhliche“, das als ökumenisches Lied ausgewiesen sei, könne man sehen, was Schönes entstehen kann, wenn evangelische und katholische Christen zusammen wirken.

In seinem geistlichen Wort machte Pfarrer Vogt aber auch klar, dass Weihnachten und vor allem die „selige Weihnachtszeit“ noch nicht am 27. Dezember zu Ende sind. Der Begriff „selig“ sei längst alltagstauglich geworden und habe seine Bedeutung auch außerhalb von Weihnachten. Die damit verbundene Geborgenheit wende sich vor allem gegen Ungerechtigkeit, Populismus und Abgrenzung. „

Weihnachten als Aufbruch

Weihnachten ist als Aufbruch zu einem neuen Anfang zu verstehen“ so Vogt. Es gebe viele gemeinsame Möglichkeiten zwischen evangelischen und katholischen Christen, die noch zu erkunden seien. Im Anschluss an seine Worte spendeten ihm die Besucher in der Kirche kräftigen Applaus. Zum Abschluss des Gottesdienstes, der vom Organisten Wolfgang Blome mit einer Version des Toccata-Klassikers gekrönt wurde, bedankte sich Pfarrer Siebert bei seinem Amtsbruder und überreichte ein symbolisches Starterpaket für den neuen Anfang. Darin enthalten ein Buch mit dem Titel „Katholisch und trotzdem ok“. Zum Empfang im Johanneshaus begrüßte Pfarrer Siebert neben Bürgermeister Ralph Brodel auch die Vertreter des Rates, Ortsvorsteher sowie Bürgerinnen und Bürger. Viel zu lachen gab es für die Gäste des Empfangs beim Kabarettprogramm, das von Ulrike Böhmer aus Iserlohn präsentiert wurde. Dabei konnte die einstige Gemeindereferentin mit ihrem Fachwissen punkten, das sie gekonnt in kleine Nadelstiche umsetzte. Sie ließ sich zum Spaß aller Anwesenden über die Tücken der Ökumene, das Luther-Jubiläum 2017 oder die Ordnung in den Schränken eines katholischen Pfarrheims aus.