Altenhellefeld. . Die Altenhellefelder Ortspolitik wollte vor der Kommunalen Neugliederung zunächst ein Baugebiet ausweisen, doch dann kam ein „Rotes Meer“.

Es war ein Ereignis, als vor 40 Jahren das Alte Testament auch noch ein „Rotes Meer“ bekam. Viele bekannte Namen aus der „roten Ecke“ haben in den vergangenen Jahrzehnten dem Namen auch alle Ehre gemacht.

Dass der Name nur eine Hommage an Willi Vogt, den sozialdemokratischen Gemeinderat Altenhellefelds war, ist aber nicht ganz richtig, denn in der Gründungsphase zu der Kommunalen Neugliederung, also vor 1975, waren Mitglieder aller Couleur mit am Tisch: neben Bürgermeister Karl Baulmann (CDU) und vier weiteren auch Dr. Rudolf Wortmann von der FDP.

Aus Verkaufserlös Abwasserbeseitigung sanieren

Hintergrund war damals die zukunftsweisende Dorfentwicklung unter Berücksichtigung der bevorstehenden Kommunalen Neugliederung. Die Idee des siebenköpfigen Gemeinderates von Altenhellefeld:

Auf dem nördlich des historischen Ortskern gelegenen Areals sollte ein Wohnbaugebiet geplant werden und der Erlös aus dem Verkauf von Baugrundstücken in die zentrale Abwasserbeseitigung Altenhellefelds fließen. „Das fand aus Gründen des Erhaltes der dörflichen Struktur bei der Bezirksregierung aber keine Akzeptanz“, erinnert sich Willi Vogt.

Doch dann wurde touristische Infrastruktur ein Thema

Doch es gab auch eine andere Idee: Die florierende Gaststättenszene des Ortes - damals ein Hotel, zwei Gastwirtschaften sowie kleine und mittlere Pensionen - führten zum dem Vorhaben, die touristische Infrastruktur zu stärken.

Das sah der Gemeinderat einvernehmlich. Außerdem gab es noch eine 75-prozentige Landesförderung aus Städtebauförderungsmitteln, eine entscheidenden Nuance bei den Plänen. So ging es dann mit diesen groben Ideen in die neue Stadt Sundern.

Projekt war in der Sunderner CDU umstritten

Die wiederholten Verzögerungen der Beschlussfassung für die Realisierung der jetzt „Junkern Wiese“ genannten Freizeitanlage im Struktur- und Hauptausschuss des Stadtrates Sundern zwischen Juni 1975 und Februar 1976 ließ erkennen, dass es innerhalb der CDU Sundern umstritten war. „Während sich die SPD aktiv dafür einsetzte“, so Willi Vogt im Rückblick.

Auch Struck und Scharping am „Meeresufer“

Prominente Besucher nahmen in der Vergangenheit das Rote Meer von Altenhellefeld in Augenschein.

Dazu zählte der NRW-Minister Hermann Heinemann sowie Verkehrsminister Dr. Axel Horstmann, der Arnsberger Regierungspräsident Richard Grünschläger, der SPD-Bundesvorsitzende Rudolf Scharping und der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Peter Struck und natürlich auch Franz Müntefering in verschiedenen Positionen.

Einer der häufigen Gäste war Rolf Kalkkuhl, der Präsident des Landesamtes für Agrarordnung.

Den Durchbruch brachte dann eine Bürgerversammlung am 4. März 1976: Dabei votierten die Altenhellefelder mit großer Mehrheit für den Bau der Anlage. Der Rat erteilte grünes Licht und am 24. September 1978 war es soweit:

Auch Streuobstwiese

Im Rahmen des Schnadegangs wurde die Anlage der Bestimmung übergeben. Nach der Einweihung durch Pfarrer Alfons Moog konnte Ortsvorsteher Willi Otte die Anlage eröffnen. Sein Dank ging dabei an die vielen Helfer.

In den folgenden Jahren wurden die Unterhaltungs- und Pflegeaufwendungen reduziert, neue Erkenntnisse waren Impulsgeber für die ökologische Weiterentwicklung. Auf der anderen Hälfte der städtischen Fläche entstand zudem eine Streuobstwiese.

Wunsch: Anlage künftig wieder ganzjährig pflegen

Nun sind im vergangenen Jahr besondere Krebse in den Teich eingesetzt worden, um die Anlage ökologisch wieder zu beleben. Und seit jüngstem tummeln sich dort auch wieder Fische. Zum Jubiläum haben die Altenhellefelder nun einen Wunsch: „Die Freizeitanlage soll zukünftig wieder ganzjährig gepflegt und unterhalten werden, gründlich und fachlich.“