Sundern. . Neuer Verbund aus Marienschule Sundern und dem Teilstandort Hellefeld wächst zusammen.
Der Grundschulverbund Marienschule Sundern mit seinem Teilstandort Hellefeld ist eine ganz besondere Schule. Bei unserem sportpädagogischen Projekt Grundschul-Weltmeisterschaft warteten im Lostopf auf die Kinder Länder aus allen Teilen der Erde - vom Dach der Welt in Tibet bis hin zu den Weihnachtsinseln im Indischen Ozean. Das passt, denn auch zwischen den beiden Schulstandorten des Verbundes liegen Welten.
Zwischen Stadt- und Dorfschule
„Hier die Stadtschule, da die klassische Dorfschule!“, sagt Schulverbundsleiterin Andrea Brickwede. Beide Einheiten zu einer Schule zusammenzuführen sei „spannend und braucht Fingerspitzengefühl“. Die Marienschule in der Silmecke hat einen hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und aus städtischem Umfeld. Die Hellefelder Schule hingegen ist von dörflicher Struktur geprägt, auch wenn seit dem Schließen der Schule in Westenfeld die Kinder auch von dort und nicht mehr allein aus Hellefeld kommen.
Auslosung Marienschule Sundern
Vor allem aber war bislang das pädagogische Konzept der seit Beginn des Schuljahres im Verbund arbeitenden Standorte völlig unterschiedlich: Während an der Marienschule das Prinzip der gemeinsamen Eingangsklasse der Stufe 1 und 2 mit folgenden Klassen 3 und 4 etabliert ist, werden in Hellefeld die Kinder jahrgangsgetrennt unterrichtet. Das aber ändert sich zum neuen Schuljahr: Die neuen Erstklässer werden auch in Hellefeld gemeinsam mit den Zweitklässlern lernen. „Das gleichen wir jetzt aus Überzeugung an“, sagt Andrea Brickwede. Seit fünf Jahren leitet die 39-jährige Pädagogin die Marienschule.
Individuelle Förderung
Im jahrgangsübergreifenden Unterricht sieht sie eine höhere individuelle Förderung für alle Kinder, ein verfestigtes Lernen auch bei den älteren Schülern und eine wirksame soziale Komponente. Die Schulleiterin Andreas Brickwede - die gebürtige Münsterländerin lebt in Freienohl und leitete vor der Schule in Sundern auch drei Jahre die Grundschule in Dorlar - steht vor der Herausforderung, Trennendes zu überwinden und eine Schule zusammenzuführen.
Hohe Berge, Heiliges Land und herrliche Strände
Folgende Länder wurden in Sundern-Hellefeld zugelost: Israel (Klasse 1), Martinique (Klasse 2), Antigua & Barbuda (Klasse 3), Mongolei (4a) und Hongkong (4b)
In der Marienschule Sundern werden folgende Länder entdeckt: Bahamas (1/2c), Nepal (1/2d), Marshall-Inseln (1/2e), Tibet (Klasse 3) und die Weihnachts-Inseln (Klasse 4)
Für die Sponsoren vor Ort waren Friedhelm Wolf (Lions Club), Beate Ulrich (Zonta Club Arnsberg), Stephan Köster (Sparkasse Arnsberg/Sundern) und Markus Sommer (Volksbank Sauerland).
Die Kollegien sollen zwar so standortfest wie möglich arbeiten, treffen sich aber einmal wöchentlich zur gemeinsamen Präsenzzeit, um sich über die Arbeit mit den Kindern auszutauschen. In 2017 fand die erste standortübergreifende Zirkus-Projektwoche mit abschließendem Schulfest statt. Dazu wurden die Helle- und Westenfelder mit dem Bus nach Sundern gefahren. Ansonsten sollen sich gemeinsame Schulveranstaltungen an den Standorten abwechseln. Die Schulpflegschaft ist bereits ein gemeinsames Organ. Die Fördervereine sind noch standortgebunden.
Viel Fingerspitzengefühl erforderlich
Es ist klar, dass wir eine Schule sind“, sagt Andrea Brickwede. Es müsse aber nicht alles gleich gemacht werden. „Ich habe selber schon in einem Kollegium gearbeitet, das zum Teilstandort wurde“, erzählt Andrea Brickwede, „ich weiß, wie das für alle Beteiligten ist und worauf Rücksicht zu nehmen ist“. Begleitet wurde der Prozess der Gründung des Grundschulverbundes auch von einem Schulentwicklungsberater. „Wir wollten den Blick von Außen für den inneren Prozess“, so die Schulleiterin.
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Sie hat jetzt in beiden Schulen den Hut auf. Zwischen den Standorten pendelt sie häufig hin und her und zeigt in beiden Schulgebäuden Präsenz. An der Marienschule Sundern ist sie somit derzeit für 125 Kinder verantwortlich, am Standort Hellefeld sind es 100. Für das kommende Schuljahr gibt es rund 30 i-Dötzen in Sundern und 20 in Hellefeld. Zwei vierte Klassen verlassen die Hellefelder Grundschule, so dass die Dorfschule für sich alleine schon im kritischen Schülerzahlenbereich ankommen würde. Das ist nun durch Verbund und auch die jahrgangsübergreifenden Einführungsklassen aber kein Problem.