Sundern. . Heiße Diskussion im Speisesaal der Amecker Schützenhalle über die Zukunft im Ort.
Heiße Diskussion im Speisesaal der Amecker Schützenhalle über die Zukunft im Ort an der südlichen Sorpe. Bei der Bürgerversammlung mit Bürgermeister Ralph Brodel und Ortsvorsteherin Monika Krick wurden viele Themen aus dem Ort besprochen, die den Ameckern auf dem Herzen liegen. Darunter waren der Radweg von Sundern nach Amecke, die Revitalisierung der Röhrtalbahn, aber für die meisten Amecker waren die Planungen des Ferienparks am wichtigsten.
Bürgermeinung wichtig
Neuer Dorfladen kommt ab 1. März
Gute Nachricht für die Amecke: Bei der Bürgerversammlung am Dienstag stellte sich Frank Gebauer als Betreiber des neuen Dorfladens vor. Dieser befindet sich gerade im Aufbau und soll ab dem 1. März eine Grundversorgung in Amecke bieten.
Dazu wird es später auch wieder eine Postfiliale geben. Genutzt werden die Räume im ehemaligen Getränkemarkt, der seit dem Jahresende den Betrieb eingestellt hat, an der Kreuzung Seestraße/Amecker Straße.
Eine Abstimmung im Speisesaal der Schützenhalle über den Ferienpark in seiner bisherigen Größe und Planung brachte ein eindeutiges Ergebnis: Vier Besucher sprachen sich für die bisherige Größe aus, 116 waren dagegen, den Park zu bauen wie geplant. Der Bürgermeister nahm dies als Stimmungsbarometer mit.
Zu Beginn begrüßten Ortsvorsteherin und Bürgermeister die knapp 120 Gäste im Saal. Ralph Brodel erklärt erstmal das Konzept der Bürgerversammlung. Diese hält immer er monatlich in den Ortsteilen ab, aber ohne besonderen Anlass. „Mir ist die Meinung der Bürger wichtig“, so Brodel. Nach einem Schnelldurchlauf der Themen Innenstadtentwicklung und Renaturierung der Röhr in Sundern durften die Bürger/innen aus Amecke ihre Fragen stellen. Als Hauptthemen kristallisierten sich der Ferienpark und der Ausbau der Gastronomie auf der Landzunge heraus. Viele der Anwohner haben ein Problem mit dem Ferienpark in der jetzt geplanten Form. Er ist ihnen einfach zu groß. So auch Johannes Becker: „Ich mache an schönen Tagen die Fenster nicht mehr auf, weil es zu voll an der Sorpe ist“, erklärte er.
Scharfe Kritik
Aber es gab auch scharfe Kritik aus der Amecker Politik: Hans Klein (WISU) möchte einen Antrag einbringen, mit dem Ziel die Größe des Ferienparks zu ändern: „Wir brauchen nicht zehn verschiedene Rechtsgutachten“, sagte Klein. Denn wenn der Bebauungsplan aufgehoben und damit ungültig werde, habe der Besitzer der Flächen ein Recht auf Schadenersatz, aber nicht nach der Sieben-Jahres-Frist. Die Stadt möchte sich durch eine Gestaltungssatzung die notwendige Sicherheit verschaffen. So könne man Einfluss auf die Dachhöhe nehmen. Ralph Brodel ließ aber erkennen, dass auch er die Planungen als zu groß empfinde.
Allerdings gab es auch Bürgerstimmen für den Park. Katharina Freifrau von Wrede gehört dazu: „Der Park kann neues Leben für Sundern und Amecke bedeuten, was sich alle wünschen.“ Sie sprach damit ebenfalls die fehlende Gastronomie in Amecke an, etwa das gerade beim „Airlebnisweg“ kaum Gastronomie existiere. Es fehle an Investoren, so die Meinung im Saal.
Plötzliche Wende
Doch kurz vor Abschluss des Themas gab es eine plötzliche Wende: Hans Klein übergab dem Bürgermeister überraschend in einem Briefumschlag ein Investorenangebot über 3 Millionen Euro. Brodel reagierte: „Es gab viele Zeitpunkte, wo sie mir das hätten übergeben können, dass sie sich diesen Zeitpunkt ausgesucht haben, ist nichts anderes als Populismus.“ Klein hielt dagegen: „Das Angebot dieses Kaufmannes ist solide, er will drei Millionen Euro in die Halbinsel am Airlebnisweg investieren, in Erwerb der Fläche und Entwicklung eines Gastronomie-Gebäudes. Schließlich will er an einen soliden Betreiber verpachten.“ Die WISU forderte gestern in einer Stellungnahme, dass das Angebot im öffentlichen Raum diskutiert werden soll, aber auch in der Bürgerschaft.